13.10 2017

Neue Herausforderungen für die Mühlhausener Feuerwehr

Die beste Ausrüstung ist nur so gut, wie man sie beherrscht. Diesen, nicht nur für die Feuerwehr geltenden Grundsatz haben sich im Jahr 2017 sechs Kameraden der Feuerwehr Mühlhausen zu Herzen genommen und mit einer erfolgreichen Teilnahme am Atemschutzleistungsbewerb, kurz ASLB, in die Tat umgesetzt.

Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich eine zentral abgehaltene Prüfung, in der das Wissen und Können der Atemschutzgeräteträger bewertet wird. Die Teilnehmer zu dieser Prüfung kommen aus ganz Niederbayern.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Leistungsprüfungen der Feuerwehr werden beim ASLB die Teilnehmer nicht Gruppenweise geprüft, sondern Truppweise.

Das heißt, immer zu zweit müssen die Kameraden unter Beweis stellen, dass sie ihre Ausrüstung bis ins kleinste Details kennen und beherrschen. Neben dem richtigen An- und Ablegen, tiefgehender Gerätekunde und einem anspruchsvollen Theorieteil muss sich jeder Atemschutztrupp in zwei praktischen Lagen bewähren.

  • Für die abgelegte Stufe „Bronze“ muss zuerst eine „bewusstlose Person“ in Form einer 40 Kilogramm schweren Puppe, aus dem ersten Stock gerettet und anschließend medizinisch betreut werden.
  • Direkt darauf wird ein Löschangriff mit gekuppeltem Schlauch über ein Treppenhaus in das 2. Obergeschoss verlangt.

Beide Szenarien sind nicht aus der Luft gegriffen, sondern entsprechen typischen Aufgaben, vor denen die Atemschutzträger bei ihrem Einsatz auch in Mühlhausen stehen könnten.

Die Teilnahme am Atemschutzleistungswettbewerb war heuer an zwei Orten möglich.

Bereits im Frühjahr nahmen vier Mühlhausener Feuerwehrkameraden In Abensberg teil.Während der gesamten Prüfung wird durch zahlreiche Bewerter mit wachsamen Augen auf die Einhaltung aller Einsatz- und Sicherheitsgrundsätze geachtet. Zusätzlich sorgen Einsatzbefehle und Funkverkehr für realitätsnahe Bedingungen.

Und wie im Realeinsatz gilt auch hier, einer für alle, alle für einen. Jeder Fehler wird dem Trupp angerechnet. Man gewinnt zusammen, und man würde zusammen verlieren.

Aber die anstrengenden Übungsstunden im Vorfeld haben sich für unsere Feuerwehrler bezahlt gemacht und so bekamen, wie für die Feuerwehr Mühlhausen selbstverständlich, alle angetretenen Kameraden ihr Abzeichen verliehen.

Weitere zwei Mühlhausener Atemschutzträger stellten sich Anfang Oktober in Osterhofen den Herausforderungen.

Alle Teilnehmer haben damit eindrucksvoll bewiesen, dass sie den speziellen Herausforderungen, die der Einsatz mitten im Feuer erfordert, gewachsen sind und dass sie zu Recht das große „A“ am Helm tragen.

Beim nächsten ASLB in zwei Jahren geht es dann darum, die Stufe „Silber“ zu erreichen.

Der Einsatz der Atemschutzträger ist sehr schweißtreibend, nicht nur wegen der Hitze vom möglichen Feuer, „durch das die mutigen Feuerwehrler müssen“, sondern auch wegen der schweren Schutzausrüstung und des zu schleppenden Materials.

Die Ausbildung und damit auch die Abzeichen erwerben die Feuerwehrkameraden nicht nur für sich. Vielmehr sind sie damit gerüstet, um im wirklichen Einsatz für unsere Sicherheit zu sorgen.

Herzlichen Dank für den unermüdlichen und freiwilligen Einsatz über das normale Maß hinaus.

Bericht und Fotos: Sebastian Hainz jun.


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