Mühlhausen ist ein Ortsteil der Stadt Neustadt a.d. Donau im Landkreis Kelheim (Niederbayern) und liegt in der schönen Hallertau.
Im Jahre 1967 ließ die Gemeinde ein Gemeindewappen entwerfen, das unter blauem Schildhaupt in Silber nebeneinander eine grüne Tanne und eine grüne Hopfenrebe zeigt. Dieses Wappen symbolisiert die geschichtliche Entwicklung der beiden Ortsteile in Bezug auf die Lage im Dürnbucher Forst und den Hopfenanbau.
Lage
Der Ort liegt am südlichen Rand des Donautales und grenzt direkt an die großen Waldflächen des Dürnbucher Forstes. In der Vergangenheit hat der Ort eine gewisse überregionale Bedeutung erlangt, weil er an der wirtschaftlich bedeutenden Salzstraße von Salzburg nach Nürnberg, der heutigen B299, lag. Auch heute bestehen noch gute Verkehrsbedingungen nach Regensburg 45 km, Ingolstadt 35 km und München 90 km.
Geschichte
Das heutige Mühlhausen umfasst die Gebiete der beiden ehemaligen Dörfer Forstdürnbuch (östlicher Teil Richtung Siegenburg) und Mühlhausen (westlicher Teil Richtung Geibenstetten und Neustadt). Während der Ortsname Forstdürnbuch vom gleichnamigen Dürnbucher Forst abgeleitet ist, wird Mühlhausen (Häuser bei der Mühle) um das Jahr 1000 als Muhlhusen erstmals urkundlich erwähnt. Entstanden dürften beide Orte wesentlich früher (ca. im 8. Jahrhundert) als Rodungsinseln im damals noch undurchdringlichen Dürnbucher Forst sein. Bei der Bildung der Steuerdistrikte im Jahre 1808 und der heutigen politischen Gemeinden 1818 wurden beide Orte verwaltungsmäßig vereint und die Gemeinde Mühlhausen gegründet. Im Jahre 1978 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Neustadt a.d. Donau.
Siedlungs- und Ortsentwicklung
Der Ort ist von jeher stark landwirtschaftlich orientiert, wie sich auch aus einer Beschreibung von Forstdürnbuch aus dem Jahre 1783 ergibt. Hierbei spielte der Hopfenanbau in den letzten zweihundert Jahren eine immer größere Rolle. Besonders um den Hopfenanbau verdient gemacht hatte sich der Schneider Simon Wittmann aus Forstdürnbuch, der 1798 Hopfenwurzen für 400 Stangen aus der Sazer Gegend bezog und auf einem kultivierten Ödland anlegte. Heute wird der Ort von vielen Hopfengärten umrahmt. Als weitere Sonderkultur breitete sich in den letzten Jahren der Spargelanbau immer mehr aus.
Des Weiteren hat sich Mühlhausen zu einem beliebten Wohn- und Lebensort entwickelt, gefördert durch die Lage an den Industrieregionen.
Soziales und Integration
Es gibt zahlreiche Vereine und Gruppen, die unser gesellschaftliches Dorfleben mit vielen Dienstleistungen und gemeinschaftlichen Aktivitäten prägen (Näheres unter Service von A-Z und Veranstaltungen). Interessierte sind jederzeit willkommen. In Mühlhausen sind noch der Kindergarten sowie zahlreiche Dienstleister und Handwerker ansässig. Ansonsten befindet sich in Nachbarorten Kinderkrippen, Schulen, Seniorenheime und weitere Anbieter des täglichen Bedarfs.
Kirchen
Die Pfarrgemeinde Mühlhausen bildet zusammen mit der Pfarrgemeinde Neustadt eine Seelsorgeeinheit. Die heutige katholische Pfarrkirche St. Vitus wurde 1932 neu erbaut. Eine besondere Note verleihen der Kirche die 1945 nachträglich von Julius Nokè gefertigten, sehr farbenfrohen Fresken, welche Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellen. Von der alten St. Vitus-Kirche ist nur noch der Kirchturm erhalten, das Kirchenhaus wurde 1948 abgerissen. Der Rokokoaltar aus dem Jahre 1760 befindet sich in der Maria-Hilf-Kapelle in Eichstätt. Geschichtlich sehr interessant ist auch die aus dem 11./12. Jahrhundert stammende St.-Jakobs-Kirche mit ihrem romanischen Portal(Pfarrkirche des ehemaligen Ortes Forstdürnbuch). Bei der Ortsausfahrt Richtung Siegenburg fällt sofort die Antonius Kapelle ins Auge, welche die Witwe Barbara Wittmann zum Andenken an ihren Mann um 1842 an dem „Schmalzbuckel“ errichten ließ.
Sonstige Daten
Einwohner: Stand 31.12.2023 gmeldet mit Haupt- und Nebenwohnsitz 1.359 Personen
Postleitzahl: 93333
Telefon – Vorwahl: 09444