08.08 2017

Wie kommt die Milch in die Kuh?

Milch kennt jedes Kind. Es ist eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel. Kinder und Erwachsene trinken gerne Milch. In den verschiedensten Lebensmitteln ist Milch drin.

Dass die Milch von der Kuh kommt ist auch noch bekannt. Aber wie geht das eigentlich mit der Milch? Wie kommt die Milch in die Kuh? Wie kommt sie heraus? Die Kinder kennen vermutlich aus Büchern und aus den Medien wie das sein könnte. Aber einmal selber nahe bei Kühen zu sein und mitzuerleben, wie die Milch gewonnen wird, das wäre schon eine feine Sache.

Das dachte sich auch die Vorstandschaft des OGV Mühlhausen-Geibenstetten und lud zum Besuch des Hofs der Familie Wöhrmann in Mühlhausen ein.

Sie staunten nicht schlecht, als sich an Freitag, den 28. Juli nachmittags ca. 50 Kinder und 30 Erwachsene im Hof der Familie Wöhrmann versammelten. Nach einer kurzen Begrüßung durch die 2. Vorsitzende Sabine Zott ging es in die Scheune.

Dort erzählte der Bauer Stefan Wöhrmann, was die Kühe zum Fressen bekommen, wie alt sie werden, warum sie Milch geben, dass eine Kuh am Tag ca. 30 Liter Milch gibt und was man daraus alles machen kann.

Da gerade Zeit zum Füttern war, durften die Kinder mit anpacken beim Herrichten es Futters. Einige holten mit dem Schubkarren die Silage aus dem Fahrsilo. Andere stellten mit Hilfe der Erwachsenen 7 Eimer mit Wasser zusammen. Das ist die Menge, die eine Kunde am Tag trinkt. Die nächsten holten Heu aus einem riesigen Rundballen. Mit Eifer gaben sie das Futter den Kühen in den Trog, die sich gar nicht scheuten und es sichtlich genossen, von den Kindern gefüttert zu werden. Noch ein bisschen nährstoffreiches „Kraftfutter“ und dann sind die Kühe gut versorgt und können aus dem abwechslungsreichen Futter viel viel Milch erzeugen.

Ja und wo kommt jetzt die Milch aus der Kuh? Natürlich, am Euter mit den 4 Zitzen. Einige Kids wollten es schon genauer wissen und versuchten sogar, einer Kuh ein paar Tropfen Milch zu entlocken.

Aber das macht man doch besser mit der Melkmaschine. Bauer Stefan Wöhrmann erzählte etwas über die Melkmaschine und steckte die 4 Zitzengummi an das Euter und schon sah man die Milch durch den durchsichtigen Schlauch fließen.

Arbeit macht hungrig. Milch ist auch schon da. Man kann die Milch natürlich trinken. Aber man kann noch was Besseres draus machen, genau die Butter. Wie das geht, erzählten die Frauen der OGV-Vorstandschaft und ließen den Kindern bereits vorbereitete Sahne so lange schütteln bis plötzlich, wie Zauberei, ein Stück Butter sich im Becher fand. So einfach geht, Butter zu machen? Die Buttermilch wurde abgetrennt und getrunken,

Frische Butter auf frischem Brot mit Schnittlauch und essbaren Blüten garniert, gibt es was Besseres? In kurzer Zeit hatten die Kinder ihre eigene Butter hergestellt und das ganze Brot war gegessen, so dass die Bäuerin Johanna Wöhrmann auch noch mit ihren Brotreserven aushelfen musste.

Dazu gab’s für jedes Kind frische abgekochte Milch, die die Bäuerin vorher schon vorbereitet hatte, und zum Probieren noch Käse.
Natürlich durfte als Nachspeise ein Eis nicht fehlen, dieses wird ja auch aus Milch hergestellt.

Die Kinder hatten sichtlich Freude am Füttern der Kühe und auch an der Nähe zu den Tieren. So nahe an eine echte Kuh ranzukommen ist in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich. Vor allem in unserer Region gibt es immer weniger Milchbauern.

Auch Stefan und Johanna Wöhrmann geben zum Ende diesen Jahres die Milchviehhaltung schweren Herzens auf. Aber mit dem „kleinen“ Stall, den sie unterhalten, können sie nicht mehr wirtschaftlich arbeiten.

Die Vorstandschaft des Obst- und Gartenbauvereins Mühlhausen-Geibenstetten hat wieder einmal gezeigt, wie gerne die Kinder bei Veranstaltungen über Natur und Tiere mitmachen. Hier können sie mit aktiv einbringen und im wahrsten Sinne des Wortes die Natur „begreifen“.

Für die Kinder war es ein sehr interessanter und lehrreicher Ausflug auf den Bauernhof. Wenn sie in Zukunft zum Frühstück ihre Milch trinken oder ein Butterbrot essen, denken einige bestimmt an das schöne Erlebnis zurück. Denn sie wissen jetzt, wo die Zutaten für ihr gesundes Frühstück herkommen.

Die Vorstandschaft des OGV bedankte sich bei Johanna und Stefan Wöhrmann recht herzlich über die „offene Stalltür“ mit einem kleinen Präsent.

Dass in dem Kuhstall der Familie Wöhrmann die Welt noch in Ordnung ist, zeigt auch diese Schwalbe an ihrem Nest, das sie im Kuhstall gebaut hat.

Fotos:   OGV Mühlhausen-Geibenstetten

Text:      Josef Kastl


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