16.09 2023

Einakter aus dem Jahr 2020 kommen endlich zur Aufführung

Am 13. März 2020 war die Generalprobe von drei Einaktern, eine Aufführung mit Publikum war bis heute nicht möglich. Der „Corona-Lockdown“ ab dem 16. März 2020 hat die Theatergruppe Mühlhausen/Geibenstetten gezwungen, die bühnenreifen Stücke samt Bühnenbildern „einzumotten“. Nach einige Terminengpässen nehmen die Laienschauspieler „den Faden wieder auf“.

Mitte August wurden die fertigen Bühnenbilder im Haus der Vereine beim Kindergarten wieder aufgebaut. Bei den insgesamt 18 Rollen werden nur zwei Umbesetzungen erforderlich. Die Laienschauspieler können es kaum erwarten, wieder auf der Bühne zu stehen. Sie sind zuversichtlich, dass sie in rund zwei Monaten Texte und Mimik „aufgefrischt“ haben, die zweite Generalprobe ist bereits am 15. Oktober angesetzt. Ab der Premiere am 20. Oktober geht es dann an zwei Wochenenden (siehe Plakat unten) turbulent zu in den ländlichen Einaktern „Die lila Eule“, „Das Spiel um Jupiter“ und „Mondschein-G´sangl“.

In der „Lila Eule“ sollen temperamentvolle Damen ihre Kunden verwöhnen.in der Lila Eule

In „Das Spiel um Jupiter“ leben die drei Geschwister Heiner, Reiner und Lisbeth gemeinsam auf ihrem Bauernhof. Als Heiners ganzer Stolz, der Zuchtbulle „Jupiter“ krank wird, bittet er die Tierärztin Frau Dr. Hufschmidt um Hilfe…

Angeklagt ist Frau Angelika Regen, deren Papagei Raphael in einer Nacht unzüchtige Lieder – „Mondschien-G´sangl“ – gesungen haben soll.

Mit diesen Aufführungen holt die Theatergruppe auch zugleich ihr 10-jähriges Bühnenjubiläum nach. Anfang 2010 trafen sich 19 begeisterte Laienschauspieler, um die frühere Mühlhausener Theater-Tradition wieder aufleben lassen. Sie verständigten sich darauf, an Stelle eines Stückes mit drei Akten, drei eigenständige Einakter aufzuführen, auch wenn dabei drei unterschiedliche Bühnenbilder und entsprechend viele Schauspieler erforderlich sind.

Die in den letzten zehn Jahren aufgeführten 21 Einakter spielten an den unterschiedlichsten Schauplätzen. Ob gemütliche Stube, Dorfplatz, Wirtshaus, Gerichtssaal, Himmel und Hölle, finsterer Wald oder sogar eine Abfertigungshalle eines Flughafens, alle Spielorte wurden von den Mitgliedern der Theatergruppe selbst gebaut.

Nach dem Motto „Brauchtum und Dorfkultur beleben und erhalten“ wird an dem „Bayerischen Abend“ vor den Aufführungen und während den Pausen das Publikum mit bayerischen Schmankerln verwöhnt, die von den Familienangehörigen der Schauspieler angeboten werden.

In dieser „verschworenen Gemeinde“ geben Anita Jutzas und Tobias Eichhammer die Richtung an. Sie wählen die Einakter aus und teilen auch die Rollen entsprechend den Charakteren den Laienschauspielern zu. Als kritische Regisseure geben sie in den zahlreichen Proben immer wieder Tipps, damit „die Pointen auch richtig rüberkommen“. Sie lassen es sich aber nicht nehmen, in den Pausen selbst in kleinen Sketchen auf das kommende Stück hinzuweisen.

Ein großer Teil des Erlöses wird an soziale Einrichtungen in der näheren Umgebung gespendet.

Fotos: Anna Vollnhals

Text: Josef Kastl


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