Der Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr Mühlhausen, Andreas Hobmeier, sucht immer wieder eine neue Herausforderung für seine jungen Nachwuchs-Feuerwehrkräfte. Die aktuelle Jugendfeuerwehrgruppe besteht aus Burschen, die bereits sich seit 2 bzw. 3 Jahren regelmäßig alle 2 Wochen mit dem Feuerwehrwesen beschäftigen. Deshalb dachte sich der Andreas, dass die Jungs genügend Erfahrung für eine besondere Prüfung, der sog. Jugendleistungsprüfung gesammelt haben.
Dass hier aber die bisherigen Kenntnisse nicht ausreichen, stellte sich spätestens nach dem Durchblättern der 28-seitigen „Richtlinie zur Durchführung der Jugendleistungsprüfung für die Feuerwehren Bayerns“ heraus. Die Jungs und der Andreas Hobmeier ließen sich aber nicht abschrecken. Sie begannen im Februar diesen Jahres mit dem gezielten Training der genau vorgeschriebenen Übungen.
In der ersten Woche im Juni stand nun die „Abnahme“ bzw. ein Test an, bei dem es darum ging, das „Jugendleistungsprüfungs-Abzeichen“ zu erringen.
In 5 Einzelwertungen, 5 Truppenübungen und der Beantwortung von Testfragen mussten die 13 jungen Feuerwehrler dem Kreisjugendwart Rudi Pritsch und seinen 2 Schiedsrichter- Kollegen beweisen, dass sie Grundkenntnisse der Feuerwehr-Dienstvorschrift 3 „Einheiten im Lösch- und Hilfleistungseinsatz“, der Gerätekunde und der Unfallverhütungsvorschriften beherrschen. Es ging darum, die verschiedenen Aufgaben geordnet, möglichst fehlerfrei und in der vorgegebenen Sollzeit zu absolvieren.
Die 5 Einzelübungen musste jeder für sich selbständig und alle ausführen:
- Anlegen eines Mastwurfs
- Befestigen einer Feuerwehrleine
- Anlegen eines Brustbundes
- Auswerfen eines doppelt gerollten C-Schlauchs innerhalb eines seitlich begrenzten Feldes
- Zielwurf mit einer Feuerwehrleine
In den 5 Truppenübungen war der Teamgeist einer Gruppe gefragt. Gemeinsam musste das Team eine Aufgabe lösen. Ein Fehler eines Einzelnen wirkte sich dabei auf das Ergebnis des ganzen Teams aus.
- Kuppeln von 2 Saugschläuchen als Wassertrupp und Schlauchtrupp
- Ankoppeln eines CM-Strahlrohrs oder C-Hohlstrahlrohrs an einen C-Schlauch
- Zielspritzen mit der Kübelspritze
- Erkennen und Zuordnen von wasserführenden Armaturen, Kupplungen und Zubehör
- Zusammenkuppeln einer 90 m langen C-Leitung
In der abschließenden theoretischen Prüfung musste jeder Teilnehmer einen Fragebogen mit Testfragen ausfüllen. Dabei wurden sowohl die benötigte Zeit wie auch die Richtigkeit der Antworten mit Punkten bewertet.
Nach ca. 2 Stunden haben es die Jugendfeuerwehrkräfte geschafft und der Kreisjugendwart Rudi Pritsch wertete mit seinen Schiedsrichterkollegen die Ergebnisse aus. Währenddessen wurden die Utensilien wieder im Feuerwehr-gerätehaus und in den Feuerwehrfahrzeugen verstaut.
Gespannt warteten die Prüflinge auf das Ergebnis im Schulungsraum des Feuerwehrhauses.
Auch der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Mühlhausen Ludwig Frühmorgen war ein stiller Beobachter sein Nachwuchskräfte. Er bedankte sich beim Jugendwart Andreas Hobmeier für die Zeit und Geduld, die er für die Betreuung der Jungfeuerwehrler aufgewendet hat und auch bei den 3 Schiedsrichtern, die die Prüfung abnahmen.
Rudi Pritsch lobte auch das Engagement des Jugendwarts und sagte, dass es nicht selbstverständlich sei, dass eine Jugendfeuerwehr diese Jugendleistungsprüfung absolviere. Mühlhausen ist einer der wenigen Orte im Landkreis Kelheim, die eine so motivierte Jugendgruppe vorweisen können.
Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass Rudi Pritsch allen Teilnehmern zur erfolgreichen Teilnahme gratulieren konnte. Auch wenn sich der eine oder andere kleine Fehler eingeschlichen hatte, oder das Zeitlimit leicht überschritten wurde, war es insgesamt eine hervorragende Leistung.
Als Zeichen ihrer erfolgreichen Teilnahme überreichten ihnen die Schiedsrichter das Jugendleistungsabzeichen. Das Feuerwehrwappen mit zwei Flammenflügeln dürfen sie zukünftig über der rechten Brusttasche an ihrer Dienstkleidung öffentlich tragen.
Der erfolgreiche Abschluss wurde beim gemütlichen Beisammensein mit einer bayerischen Brotzeit im Gruppenraum gefeiert. Dass der Stadt Neustadt a.d. Donau auch die Nachwuchsarbeit ein großes Anliegen ist, brachte sie zum Ausdruck, indem sie die Unkosten für die Abschlussfeier übernahm.
Fotos und Text: Josef Kastl