Am vergangenen Donnerstag wurde in Mühlhausen, wie in ganz Bayern, das Fronleichnamsfest gefeiert. Allerdings mit einem kleinen Unterschied. Denn in Mühlhausen ist dieser Feiertag ein Festtag für das ganze Dorf.
Bereits um 6.00 Uhr in der Früh wurden die Mühlhausener durch das Krachen einer Standkanone geweckt. Anschließend marschierte die Blaskapelle mit flotten Liedern durch das Dorf. Nach mehreren Zwischenstationen erreichten sie um ca. 8.30 Uhr die Stockhalle.
Dort haben bereits seit 7.30 Uhr die Mitglieder der Ortsvereine ein Weißwurstfrühstück genossen.
Derart gestärkt marschierten Freiwillige Feuerwehr, Katholische Landjugend, Schützenverein, Sportverein, Krieger- und Reservistenkameradschaft und der Frauenbund angeführt von der Blaskapelle zur Pfarrkirche, wo sie gemeinsam mit Kaplan Maximilian Roeb ein Hochamt feierten.
Der christliche Hintergrund des Festes Fronleichnam ist, den Leib des Herrn Jesus Christus in Form einer Hostie in einer Monstranz durch die Straßen und Fluren zu tragen.
Der Weg führt vorbei an festlich geschmückte Häuser und Zäune zu vier Altäre, die von den Gläubigen mit Blumenteppichen dekoriert errichtet wurden. An jedem Altar wurde ein Evangelium vorgetragen, an das sich Fürbitten zu einem anschlossen. Dabei wurde für „Kirche und das Christentum“, „Staat und Gesellschaft“, die „Schöpfung“ und die „Gemeinschaft der Menschen“ gebetet. Die Prozession endete in der Pfarrkirche mit dem feierlichen Tantum Ergo und dem Te Deum wurde die kirchliche Feier abgeschlossen.
In seinen Schlussworten sagte Kaplan Maximilian Roeb, nachdem nun mehr als 2 Stunden der „seelische Hunger“ gestillt wurde, soll jetzt auch der „körperliche“ Hunger gestillt werden. Deshalb marschierten die Vereine gemeinsam wieder zur Stockhalle.
Dort wurde vom Obst- und Gartenbauverein und von der freiwilligen Feuerwehr dann den ganzen Tag für das leibliche Wohl gesorgt. Bei einem knusprigen Schweinerollbraten mit Krautsalat und Kartoffelsalat und einem kühlen Getränk genoss man das sommerliche Wetter im Schatten der Pergola.
Nach dem Mittagessen begann das Unterhaltungsprogramm, das bis in den späten Abend andauerte. Auf einer Holz-Kegelbahn mit Holzkegeln konnten die Dorffest-besucher ihr Geschick unter Beweis stellen. Die Kegel werden von den begeisterten Kegelbuben wieder aufgestellt und die Kugel zurückgerollt. Als kleine Belohnung winkt am Ende des Tages das Trinkgeld aus der Kegelbubenkasse.
Bei der Siegerehrung am Abend werden die besten Kegler geehrt. Den 1. Preis in Höhe von 50,– € bekam Moosmüller Thomas. Der 2. Sieger wurde Bernhard Görtz, er konnte sich über 25,– € freuen, vor Engelmann Daniel, der für den 3. Preis einen Gutschein für eine Torte bekam.
Die jungen Musiker der Musikschule Neustadt a.d. Donau, die von Frau Koller und Herrn Huber seit mehreren Wochen für diesen Auftritt geübt hatten, unterhielten die Nachmittagsbesucher bei Kaffee und Kuchen.
Erstmals wurden die Spiele für die Kinder von der Jugendfeuerwehr organisiert und durchgeführt. Jedes Kind konnte sich über einen Preis freuen. Die Kleinkinder konnten in der Bobby-Car-Bahn ihre Runden drehen.
Am späten Nachmittag und am Abend boten die beiden Vereine allerlei Schmankerl vom Grill an. Die musikalische Unterhaltung übernahmen die „Kolibris“.
Bei einem angenehmen Sommerabend wollten die Besucher gar nicht in die Stockhalle wechseln. Aber nachdem die Band „24U“ mit Rock- und Popmusik zum Tanzen einlud und an der Cocktailbar allerlei exotische Drinks angeboten wurden, verlagerte sich das Fest in die Stockhalle.
Das Dorffest ist und bleibt ein traditionell verwurzeltes Fest in Mühlhausen. Auch die neue Vorstandschaft des Obst- und Gartenbauvereins hat in sehr harmonischer Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr das Fest vorbereitet und für die Dorfgemeinschaft eine sehr gelungene Veranstaltung organisiert und durchgeführt.
Text und Fotos: Josef Kastl