08.01 2024

Bauern protestieren gegen Beschlüsse der „Ampel“-Regierung

Am Montag, den 08. Januar 2024 holten um 4.45 Uhr die Landwirte aus Mühlhausen, Geibenstetten und umliegenden Orten ihre Schlepper aus den Garagen.

Sie folgten dem Aufruf des Bauernverbandes, an Verkehrsblockaden an allen wichtigen Straßen im Landkreis Kelheim teilzunehmen. Damit schloss sich der Bauernverband im Kreis Kelheim den bundesweiten Protesten gegen steuerliche Mehrbelastungen für die Landwirte an.

An 22 Verkehrsknotenpunkten im Landkreis Kelheim blockierten sie komplett mit „stationären Aktionspunkten“ die Zufahrten zu wichtigen Straßen.

Jeweils 40 Minuten wurden die Straßenbereiche gesperrt und dann für 20 Minuten wieder die Durchfahrt ermöglicht.

In der WhatsApp Ortsgruppe „Biburg-Abensberg-Neustadt“ organisierten mehr als 400 Landwirte ihren Einsatz an folgende Auffahrten:

Zur Bundesstraße B16:
– Bayernoil Raffinerie Neustadt
– Mühlhausen
– Ulrain
– Etzenbach/Biburg
– Abensberg

Zur Bundesstraße B299:
– Marching
– Irnsing
– Neustadt-Wöhr
– Neustadt-Gewerbegebiet Süd

Von den winterlichen Temperaturen von  -5 bis -3 °C ließen sich Jung, Alt, Frauen und Männer in Warnwesten nicht abhalten, mit ihren Traktoren und blitzenden Rundumleuchten von 5 Uhr früh bis 12 Uhr die Verkehrsteilnehmer auf ihre Situation hinzuweisen.

An mobilen Feuerstellen und mit Selbstversorgung mit heißen Getränken und Brotzeiten sorgten die Gruppenleiter der jeweiligen „Auffahrten“ für das leibliche Wohl.

Darüber hinaus hatte der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes 5 Einsatzfahrzeuge mit ehrenamtlichen Helfern losgeschickt, um die Landwirte und auch die wartenden Fahrzeugführer mit heißen Tee zu versorgen.

An manchen Stellen kamen sogar Privatpersonen vorbei, die Kaffee und Brezen spendierten.

Einsatzkräfte der Polizei achteten darauf, dass die Absperrzeiten genau eingehalten wurden und dass sich nicht „Trittbrettfahrer“ unter die Landwirte mischten.

Die Mühlhausener Landwirte „kontrollierten“ die beiden Auffahrten zur B16 auf der Straße nach Neustadt. Hier waren vorwiegend PKWs unterwegs, die umkehrten oder an der Auffahrt vorbeifuhren, um sich andere Wege zu suchten. Die Staulänge hielt sich in Grenzen.

Besonders wichtige Fahrzeuge wie Rettungswagen, Linienbusse wurden selbstverständlich durchgelassen.

Die Geibenstettener Landwirte postierten sich an der Auffahrt an der Bayernoil Raffinerie (Agip-Tankstelle) in Richtung Regensburg,

während ihre „Kollegen“ aus Schwaig, Münchsmünster und Mauern die Auffahrt Richtung Ingolstadt „regelten“.

An der B299 im Gewerbegebiet Neustadt Süd waren Eininger, Gögginger und Sittlinger Bauern „im Einsatz“.

Den größten „Erfolg“ erzielten die Ulrainer Landwirte, unterstützt von benachbarten Orten an der Einmündung der B299, von Landshut kommend, in die B16 an der Auffahrt Ulrain. Während einer Stauphase von 40 Minuten bildete sich in den Morgenstunden ein Stau von mehr als 50 Fahrzeugen, der bis zurück an das Waldstück vor der Abzweigung nach Mühlhausen reichte.

Einige Landwirte bringen anderweitig ihren Unmut zum Ausdruck.

 

Die politische Diskussion in den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob die „Ampel-Regierung“ die Proteste ernst nimmt und auf die Forderungen der Landwirte eingeht. Der Bayerische Bauernverband will weitere Maßnahmen organisieren, falls die Politiker nicht einlenken.

Fotos und Text: Josef Kastl