Rund 80 Bürgerinnen und Bürger aus Mühlhausen wurden aus erster Hand von Bürgermeister Thomas Memmel über „ihre Gemeinde“ informiert. Verkehr, erneuerbare Energien und das Gebäude der Raiffeisenbank sind Hauptanliegen der Mühlhausener.
Die wachsende Einwohnerzahl, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen stellen die Stadträte vor so manche Herausforderung. Mit einem Blick in den Finanzhaushalt, die laufenden Bauprojekte, die Erweiterung und Instandhaltung der Infrastruktur bekamen die Mühlhausener einen Eindruck. Im sozialen Bereich „stehen für uns die Pflege und Alles, was die Kinder brauchen, im Mittelpunkt“, beschloss Thomas Memmel den ersten Teil der Veranstaltung.
Der örtliche Stadtrat Konrad Sigl eröffnete die Bürgerrunde. Die Verbindungsstraße Mühlhausen – Ulrain ist relativ eng, deshalb weichen bei Gegenverkehr viele Fahrer auf das seitliche Bankett aus, das regelmäßig erneuert werden muss. „Wäre es nicht sinnvoll und kostengünstiger, die Straßenbreite anzupassen?“ wollte Sebastian Hofmeister wissen. Auch die mehrwöchige „probeweise“ Vollsperrung im letzten Jahr sorgte für heftigen Unmut mit vielen emotionalen Telefonanrufen in der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister argumentierte „die Fahrbahnbreite sollte eigentlich verkehrsmindernd wirken“, stellt aber auch klar, dass die Gesamtsituation ein langwieriges Thema ist, bei dem verschiedene Punkte betrachtet werden müssen“, unter anderem in der nächsten Bauausschusssitzung
Die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben bezüglich erneuerbarer Energien im Gemeindebereich, hinterfragten mehrere besorgte Bürger. Auf die Frage „Können Sie bestätigen, dass Mühlhausen nicht für Windräder in Frage kommt“ reagierte der Bürgermeister „relativ entspannt“. Zum einen ist die „Windausbeute“ im Donautal gering und zum anderen lässt die Lage in der Einflugschneise zum Flugplatz Manching keine Windräder zu. Bei großen Freiflächen- PV-Anlagen „werden wir uns auf die Flächen konzentrieren, die von der landwirtschaftlichen Nutzung her die schlechtesten Voraussetzungen haben. Da wir aber an dem Thema nicht vorbeikommen, werden wir ein Konzept zur Beplanung der Fluren festlegen.“ so Thomas Memmel.
Der ehemalige Vorstand der Raiffeisenbank Kreis Kelheim, Albert Lorenz erläuterte persönlich die Schließung der Raiffeisen-Geschäftsstelle am Ort. „Damit setzt sich die Zusammenlegung der spezialisierten Geschäfte der letzten Jahre weiter fort.“ Die Idee von Stefan Kwauka, das Gebäude durch die Stadt zu kaufen und gemeinsam mit der Dorfgemeinschaft einen Dorfladen zu betreiben, wurde von den Anwesenden mit Beifall unterstützt. Ansonsten wird befürchtet, dass ein Investor mit einer dichten Wohnbebauung den dörflichen Charakter weiter zerstört. Die Stadt unterstützt gerne eine entsprechende Entwicklung, allerdings muss die Initiative aus dem Dorf heraus kommen. Darüber hinaus sagte er: „Wir haben aber auch mit dem KEXI-System eine kostengünstige und schnelle Möglichkeit, um für Besorgungen nach Neustadt zu kommen“. Konrad Dichtl, der Sprecher der Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen weist auf das Projekt „Dorferneuerung“ hin. Seine Einladung zu den öffentlichen Sitzungen, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, wurde begrüßt.
Weiteren Anliegen, wie den Schutz von Grünflächen vor parkende Fahrzeuge und einem Sichtschutz an der Abfall-Sammelstelle im Friedhof wird sich Stadtrat Konrad Sigl annehmen.
Text und Fotos: Josef Kastl