Am Samstag, den 22. April 2023 kamen die Kinder mit Mama, Papa und Geschwister in ihren Waldkindergarten im Dürnbucher Forst bei Mühlhausen. Beim dritten Projekttag sorgten die Eltern mit Schaufeln, Schubkarren, Vorschlaghämmern und eine Rüttelplatte für so manche Überraschung.
Während im Hintergrund die Papas einen Bereich absteckten, schaufelten und einen riesigen Erdhaufen aufschütteten liefen die Kinder aufgeregt zwischen der „Baustelle“ und dem angelieferten Kieshaufen hin und her – voller Vorfreude was da wohl im Wald passiert.
Nachdem die Klangschale alle Kinder zum Sammeln am Wartebaum aufforderte, machten sie sich bepackt mit ihren Rucksäcken auf zu einer Wanderung zum Krokodilplatz. Ihre Eltern und großen Geschwister blieben im Kindergarten zurück.
Die Väter gruben weiter, füllten die ausgehobene Grube mit Kies und rüttelten ihn zu einem festen Fundament. Währenddessen wurde ein Holzboot, das in vielen Stunden Vorarbeit gespachtelt, geschliffen, gestrichen und für den Einsatz im Wald vorbereitet wurde, mit einem Anhänger angeliefert. Es wurde gemeinsam auf das Fundament gesetzt und die Grube mit Steinen aufgefüllt. Damit die Kinder auch unfallfrei darin spielen können wurde ein stabiler Boden eingebaut.
Nebenan schnitzte ein Papa mit der Motorsäge die Köpfe von kleinen Holzpferden. Einige Mamas und größere Schwestern der Kindergartenkinder flochten wallende Mähnen.
Am anderen Ende des Kindergartens ließen Eltern ein Weidentipi entstehen. Es wurde gemessen, gegraben und die größten und stabilsten Weidenruten als Grundgerüst 40 cm tief in den Boden versenkt. Durch das Einflechten von kleinen, biegsamen Ruten wurde es im Inneren immer düsterer und damit zu einer richtigen Naturhöhle für die Waldkinder.
Nach knapp fünf Stunden handwerklicher Arbeit waren alle Projekte fertiggestellt. Bereits von weitem sahen die Kinder auf dem Rückweg von ihrem Ausflug die neuen Attraktionen in ihrem Waldkindergarten. Voller Freude rufend liefen sie ihren Eltern entgegen und staunten über ihr neues Boot, das Weidentipi und den zwei Pferden und dem Einhorn.
Zusammen mit den vergangenen Elternprojekten, wie dem Bau eines Zauns aus Ästen, dem Bau eines Sitzkreises aus Baumstämmen und der Schaffung bunter Zwerge im Eingangsbereich, machen die neu geschaffenen Spielmöglichkeiten die „Waldheimat“ der Kinder wieder ein Stück abwechslungsreicher.
„Wieder waren alle Eltern, Kinder und Erzieherinnen freiwillig da“ freut sich die Leiterin Monika Mika-Seibert. Für sie ist es aber auch wichtig, „mit den Eltern einmal Zeit zu haben, um miteinander ins Gespräch zu kommen, gemeinsam zu arbeiten und den Ort mitzugestalten, an dem ihre Kinder viel Zeit verbringen. So entsteht eine persönliche Verbindung zwischen den Eltern, den Familien, unseren Kindern und dem Wald-Team.“
Text: Waldkindergarten
Fotos: Monika Weber