Im Zeitalter von Internet und Mobilfunk sind die Menschen tagtäglich immer neuen Informationen und Reizen ausgesetzt. Man will immer wieder was Neues erleben oder erfahren.
Dabei wird eigentlich vergessen, dass der „normale“ Jahresablauf auch Ereignisse bietet, die das Leben bunter und abwechslungsreicher machen. Eine große Rolle spielen die Festtage, die einen festen Platz im Kalender haben. Fronleichnam ist eines der Hochfeste, das 60 Tage nach dem Ostersonntag gefeiert wird und somit immer auf einen Donnerstag fällt.
Für die Katholiken ist dabei der Festgottesdienst gefolgt von der Fronleichnamsprozession der Höhepunkt des Festtages, eingebettet in einem Tagesablauf, der von vielen Traditionen geprägt ist. In Mühlhausen begrüßen Mitglieder der Krieger- und Reservistenkameradschaft den Tag um 6.00 Uhr in der Früh mit kräftigen Kanonenschüssen. Und kurz darauf ist mitten im Dorf Marschmusik der Mühlhausener Blaskapelle zu hören, die ca. 1 Stunde lang durch das Dorf marschiert und mit flotten Melodien die Einwohner auf den Feiertag einstimmt.
Einige Mühlhausener sind aber bereits „in aller Herrgottsfrüh“ dabei, ihre Häuser und Zäune entlang des Prozessionsweges mit Fahnen, Girlanden, Fichtenzweigen und Fähnchen zu schmücken.
Besonders früh stehen die 4 Familien auf, die jeweils einen Altar gestalten, an dem bei der Prozession ein Evangelium gelesen wird. Unter anderem wurden diese beiden Altäre prächtig gestaltet.
Inzwischen wird es Zeit, sich für den Besuch des Gottesdienstes fein rauszuputzen. Die Ortsvereine haben ihre Mitglieder aufgerufen, bereits vor dem Gottesdienst in Vereinstracht zur Stockhalle zu kommen. Nach dem Weißwurstfrühstück marschieren die Vereine angeführt von der Blaskapelle Mühlhausen zur Pfarrkirche und ziehen feierlich in das Gotteshaus ein.
In der Fronleichnamsprozession begleiten die Vereine zusammen mit den Erstkommunionkindern den Kaplan Florian Fronhöfer, der unter einem Baldachin die Monstranz mit den „Leib des Herrn“ durch die Straßen trägt. Bei sommerlichen Temperaturen und nach ca. 2 Stunden kehren die Gläubigen wieder in die kühle Kirche zurück. Mit dem Lied „Großer Gott wir loben dich…“ wird der kirchliche Teil des Fronleichnamsfestes beendet.
Jetzt geht´s zum „weltlichen“ Teil des Fronleichnamsfestes, dem Dorffest. Auch dies ist eine lange Tradition, die die Freiwillige Feuerwehr und der Obst- und Gartenbauverein pflegen. Sie laden zur Stockhalle ein, wo für Essen und Trinken bestens gesorgt ist. 
Die Erwachsenen können an der Kegelbahn und die Kinder bei den Kinderspielen der Jugendfeuerwehr ihr Können unter Beweis stellen.
Am späten Nachmittag unterhalten die „Kolibris“ die Dorffestgäste und am Abend bringt die Band „2forU“ Stimmung auf das Dorffestgelände. Mit Cocktails und verschiedenen Mixgetränken in der Bar klingen die vergnüglichen Stunden des „Prangertages“ aus.
Text und Fotos: Josef Kastl