Drei Tage Zeltlager, Zwei Wettbewerbe und eine Not-Evakuierung bleiben in Erinnerung
Am vergangenen Mittwoch übergab Joshua Fenzl, der erste Vorstand des SV Mühlhausen die „Schlüsselgewalt“ über das Gelände „seines Stockclubs“ an Kreisjugendfeuerwehrwart Fabian Weyerts. „In sieben Sitzungen in sehr guter Atmosphäre haben wir gemeinsam das Event vorbereitet. Wir unterstützen sehr gerne das Engagement des Kreisfeuerwehrverbandes für die Jugendlichen.“ freut er sich während eines Rundganges am Samstag.
Zeitgleich hat Bernhard Karl, erster Vorsitzender der FFW Mühlhausen mit seinen Kameraden die Infrastruktur rund um das großzügige Sportgelände vorbereitet.
Somit war alles vorbereitet für die 38 Jugendfeuerwehrgruppen aus dem Landkreis Kelheim, um am Freitagnachmittag ihre Zelte auf dem Trainingsplatz aufbauen zu können.
Bei den zu erwartenden sommerlichen Temperaturen durften natürlich Wasserbecken nicht fehlen.
Pünktlich um 17.00 Uhr begrüßte Kreisbrandrat Nikolaus Höfler die 456 Teilnehmer, 331 Jugendliche und 125 Betreuer aus den Feuerwehrwehren und dem Technischen Hilfswerk unter einem riesigen Fallschirm auf den Stockbahnen.
Zusammen mit rund 20 Kollegen der Kreisbrandinspektion bot er dem Feuerwehrnachwuchs aus dem Landkreis Kelheim ein abwechslungsreiches Programm.
„Feuerwehr ist Teamarbeit, es ist wichtig, dass alle miteinand gut kenna.“ betont Bürgermeister Thomas Memmel in seiner Begrüßung, „dafür ist es wichtig, dass man miteinand auch Spaß hat und Feiern kann, und das gehört zu einem Zeltlager auch mit dazu“.
Dieter Scholz, der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Kelheim, weiß nicht erst seit seiner persönlichen Erfahrung mit einer Überschwemmung von der Wichtigkeit der Feuerwehren und brachte einen Scheck in Höhe von 2.500,– € mit.
Als Gastgebers wünschte Bernhard Karl den Verantwortlichen und Teilnehmern drei großartige und unfallfreie Tage.
Und los ging es am Freitagabend für 121 Feuerwehranwärter/-innen im Alter von 14 bis 18 Jahren mit der Abnahme der Bayerischen Jugendleistungsprüfung.
In fünf Einzel- und fünf Truppübungen mussten sie unter anderem verschiedene Anwendungen der Feuerwehrleine und das Kuppeln von Saug-, C-Schlauch und Strahlrohr in vorgegebenen Zeiten ordnungsgemäß vorführen. Theoretisches Wissen mussten sie durch Beantwortung von Testfragen vorweisen.
Für neun Jugendliche der FFW Volkenschwand war es die erste Teilnahme am Zeltlager. „Mit unsere kleinen Zelte san ma relativ unvorbereitet. Die anderen haben Mannschaftszelte, Kickerkasten und Dartscheibe dabei“. Sie genossen aber trotzdem die Camping-Atmosphäre in der lauen Sommernacht und waren mit Jugendbetreuer Martin Steiger „scho g´spannt“ auf die Lagerolympiade am nächsten Tag.
Auf Kommando von Kreisbrandmeister Wolfgang Weiß machten sich am Samstag um neun Uhr 77 Teams a. vier Personen, ausgerüstet mit Wimpel, Handwagen und „Musik im Rucksack“ auf die rund 3,5 km lange Strecke.
Das „Herrenholz“, ein kleines Waldstück war ideal bei einer Lufttemperatur von rund 28 Grad im Schatten. Trotzdem kamen die Mädel und Burschen an den 16 Stationen gehörig ins Schwitzen.
Eine kleine Abkühlung gab´s bei den Wasserspielen „KG-Rohr schütten“, „Wasser Spritze“ und „Wassertransport mit Schwamm“.
Eigentlich wollten sie sich am späten Samstagnachmittag ausruhen. Aber „am Himmel braute sich was zusammen“, so dass die Lagerleitung mit Durchsagen bat, Pavillons abzubauen und die Zelte „sturmsicher“ zu machen. Als um ca. 17.30 Uhr die Integrierte Leitstelle „Extremes Unwetter mit Hagel“ für das Zeltlager prognostiziert, ordnete die Lagerleitung eine Not-Evakuierung an. Alle Personen auf dem Gelände mussten in die Stockhalle und Stockhütte. Kreisbrandinspektor Michael Leitner lobte das anständige und „bilderbuchartige“ Verhalten der Zeltlager-Teilnehmer. Nach einer halben Stunde mit wenigen Regentropfen besserte sich die Prognose und das Zeltlager wurde wie geplant mit dem Abendessen im Freien fortgesetzt.
Mit einer Stunde Verspätung konnten die Landkreis-Feuerwehrführung, die Mühlhausener Kommandanten und der stellv. Vorsitzende des Kreisjugendringes Kelheim Daniel Stephan die Jugendleistungsabzeichen aus der am Vortag abgelegten Prüfung überreichen.
Das Lagerleben in der zweiten Nacht gestalteten die Jugendlichen ganz individuell. Die Rohrer und Offenstettener forderten sich gegenseitig beim „Wikinger-Schach“ heraus, während die Essinger ihre Gaudi beim „Neunerl“ mit den THW-Mitgliedern hatten.
Bevor am Sonntag die Zelte „abgebrochen“ wurden, feierte die Pfarrei St. Vitus Mühlhausen um 9 Uhr einem Feldgottesdienst. Nach der musikalischen Einleitung der Gruppe Herznssach mit „Du bist die Freude“ lud Stadtpfarrer Thomas Stummer ein, „in dieser geschenkten Stunde die erlebte Gemeinschaft, nochmal ein großes Stück weiter und größer machen.“ Am Ende seiner Predigt wünschte er den jungen Freunden, „dass ihr in eurem Leben erkennt, was eure Sendung und Berufung ist, wann ihr hören müsst und kommen sollt“.
Denn absoluten Schluss des Kreisjugendfeuerwehrtages bildete die Siegerehrung der Lagerolympiade, die die „Thannerer Weizenrexe“ aus Herrnwahlthann gewannen, vor „Die schönen und das Bier“ aus Teugn und den „die Nackedeis“ aus Mühlhausen.
Mit den Worten „Liebe Feuerwehr und lieber Sportverein Mühlhausen, schee wars bei Euch. Ihr wards a hervorragender Gastgeber“ bedankten sich Nikolaus Höfler und Fabian Weyerts unter tosendem Applaus und lud in zwei Jahren nach Rohr ein.
Text und Fotos: Josef Kastl