29.04 2020

Maskennähen als Ersatz für Kinderfest-Tombola

Die Corona-Pandemie wirbelt auch den Tagesablauf im Kindergarten St. Franziskus in Mühlhausen durcheinander. Es kommen sehr wenige Kinder. Das Sommerfest, das für Anfang Mai geplant war, fällt aus und somit auch eine wichtige finanzielle Einnahmequelle.

Außerdem ist zu erwarten, dass bei der schriftweisen Wiederöffnung ein Mundschutz getragen werden muss. Die Erzieherinnen überlegten, wie sie in der aktuellen unsicheren Situation einen Beitrag für die Allgemeinheit leisten könnten. Dabei kam Martha Kastl auf die Idee, man könne doch schon mal versuchen, Masken zu nähen. Im Internet war schnell ein passender Schnitt gefunden und im umfangreichen Stoffrestelager im Keller liegen unzählige Stoffe in den unterschiedlichsten Farben und Mustern.

Und plötzlich gab der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder bekannt, dass innerhalb einer Woche, ab Montag, 27. April beim Einkaufen und in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske getragen werden muss. Woher sollen die Mühlhausener und Geibenstettener so schnell mit Masken versorgt werden? Martha Kastl machte einige Prototypen und startete zusammen mit der Kindergartenleiterin Viktoria Wolter eine Nähaktion. Die Produktion des ersten Tages wurde am nächsten Morgen zur Bäckerei Dussmann gebracht und war innerhalb vier Stunden ausverkauft. Jetzt begann die „Fertigung just in time“.

Ob für Erwachsene oder Kinder, ob „blaue“ für Männer und „rote“ für Frauen, oder „gelbe mit einem Gockel drauf“, die Fantasie der Näherinnen kannte keine Grenzen. Bis es plötzlich zu einem Engpass kam. Das für die Befestigung erforderliche Gummiband reichte nicht mehr aus und war auch im Internet nicht sofort lieferbar. Eine Umfrage im Bekanntenkreis stellte die Fortsetzung der Massenproduktion sicher. Innerhalb von drei Tagen wurden rund 90 Masken bei der Bäckerei Dussmann sprichwörtlich wie die „warmen Semmeln“ verkauft.

Die Mühlhausener und Geibenstettener Einwohner waren froh, so schnell Masken erwerben zu können. Der Erlös von 6,– € pro Maske beschert dem Kindergarten St. Franziskus eine tolle Einnahme als Ersatz für die Tombola beim ausgefallenen Sommerfest.

Dieser Kurzbericht hat den Absatz weiter angekurbelt und dafür gesorgt, dass das „regionale Produkt“ auf kurzen Weg ihre Käufer findet.
Corona-Maskenpflicht – Das Kiga-Team hat dieLösung

Nachdem der Grundbedarf gedeckt ist, denken die Näherinnen darüber nach, auch auf ganz individuelle Wünsche einzugehen. Vor allem Masken für Kinder und Jugendliche in den entsprechenden Größen und Design sollen angeboten werden. Aber auch ganz bestimmte Farben und Designs können gerne bei Frau Martha Kastl (Tel. 09444 / 1456) bestellt werden.

Hier einige Ideen:

 

Text und Fotos: Josef Kastl


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