Am 9. Februar verstarb nach schwerer Krankheit Pfarrer i.R. Martin Särve in Regensburg. 17 Jahre lang war er der letzte „Dorfpfarrer“ in der Pfarrei St. Vitus in Mühlhausen.
Martin Särve wurde am 3. September 1936 in Weiding bei Schönsee im Bayerischen Wald nahe der Grenze zu Tschechien geboren. Nach der Priesterweihe am 29. Juni 1963 im Hohen Dom zu Regensburg war er zunächst Kaplan in Burglengenfeld und dann Pfarrer in Theuern-Ebermannsdorf.
„Ich komme, um euch die bedingungslose Liebe Gottes zu verkünden“, mit diesem Programm trat Pfarrer Martin Särve am 01. September 1990 die Seelsorgestelle in Mühlhausen an.
Tiefe Spiritualität, die persönliche Beziehung zum Glauben und der unermüdliche Eifer in der Auslegung der heiligen Schrift prägten sein Wirken. Auch außerhalb der Pfarrei war er in der Diözese Regensburg ein sehr geschätzter Mitarbeiter in der Priesterseelsorge und in der Exerzitienbegleitung.
Kleine prägnante Umgestaltungen in der Pfarrkirche, wie z. B. der Heilige St. Vitus am rechten Seitenaltar und die moderne Kreuzweg-Darstellung in der Seitenkapelle sind bleibende Erinnerungen an sein Wirken.
Als begnadeter Musiker und ehemaliger Leiter der Blaskapelle in Burglengenfeld lag ihm die Kirchenmusik sehr am Herzen. Im Jahr 2002 konnte er nach langer Diskussion die Kirchenverwaltung davon überzeugen, eine neue Orgel zu beschaffen. Der Kirchenchor dankte es ihm mit mehrstimmigen Messgesang.
Auch bei der Jugendarbeit ging er neue Wege. Zum Dank für ihren treuen Altardienst verbrachte er mit den Ministranten jedes Jahr mehrere Tage in einer Jugendherberge. Mit dem Bau eines Labyrinths im Rahmen der Aktion „3 Tage Zeit für Helden“ schufen die Ministranten im Juli 2007 ein immerwährendes Andenken an Pfarrer Martin Särve.
Mit einem eindrucksvollen Gottesdienst und einem Stehempfang verabschiedeten am 02. September 2007 die Gläubigen und Ortsvereine „ihren Pfarrer“ und seine Haushälterin Agnes Ernstberger in den wohlverdienten Ruhestand.
Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Dieter Schwaiger schloss mit den Worten: „Es ist ihm gelungen, in Mühlhausen eine aktive Pfarrgemeinde heranzubilden, in der jeder nach seinen Talenten und Berufungen Verantwortung und Dienste übernimmt“.
Das Requiem und die Beerdigung finden am Samstag, den 12. Februar, um 10 Uhr in Weiding statt.
Die Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft Neustadt-Mühlhausen feiern am Mittwoch, 16. Februar um 19.00 Uhr ein Requiem in der Pfarrkirche St. Vitus.
Text: Josef Kastl
Fotos: Anna Vollnhals