Zweiter Jahrgang der Apfelschule wird „entlassen“
An Stelle der traditionellen Herbstversammlung lud die Vorstandschaft des Obst- und Gartenbauvereins Mühlhausen-Geibenstetten heuer zu einem Herbstfest an der „neuen“ Streuobstwiese ein. Die rund 120 Besucher nahmen nicht nur gute Laune mit nach Hause.
„Mittlerweile ist es zwei Jahre her, dass uns gsagt worn is, wir miasn mit der Streuobstwiese umziagn. Mia san jetzt wahnsinnig stolz, was wir alles hier am neuen Standort mit Unterstützung der Stadt Neustadt scho gschafft habn.“ freut sich erste Vorsitzende Sabine Zott über das neue Domizil des OGV am Rande des Herrenholzes am nördlichen Ortsrand von Mühlhausen.
Ein Gartenhäuschen mit Blumenrabatten, einem Stein-Rondell, mehreren Benjeshecken, einer Eidechsenburg und den „umgesiedelten“ Obstbäumen bildet einen abwechslungsreichen Kleingarten.
Das Herzstück ist die Schule für die „Apfelbaum-Kinder“. Seit dem Frühjahr 2019 bekommen jedes Jahr die Vorschulkinder des Kindergartens vom OGV einen Apfelbaum-Steckling, den sie in einem Eimer einpflanzen, veredeln, zuschneiden und als Apfelbäumchen nach 3 Jahren mit nach Hause nehmen dürfen.
Heuer war es für 16 „Apfelbäume-Schulabgänger“ so weit. Zusammen mit einem Erinnerungsbüchlein über die gemeinsamen Aktionen beim „Aufziehen“ wurden sie von Sabine Zott und der Jugendbeauftragten Anja Reitmeier „entlassen“ und an die Buben Mädchen überreicht. Mit Hilfe der Eltern werden sie sicherlich einen Platz im heimischen Garten finden und der Grundstock für einen stattlichen Apfelbaum sein.
Eine stattliche Zeit, nämlich 25 Jahre halten Karl Probst, Michael Schoderer und Marianne und Albert Schreiner dem Gartenbauverein die Treue. Dafür wurden sie mit einer Urkunde, Ehrennadel und einer Blume geehrt.
Spannend wurde es bei der Prämierung des heurigen Wettbewerbes „Wer hat die schwerste Rahner?“ Das Sieger-Exemplar von Annemarie Loibl mit 3.644 g reicht bestimmt für viele Mahlzeiten. Aber auch die 2.792 g schwere Rahner von Anna Kellerer und die Rote Beete von Lydia Pezzicola mit 2.618 g wiesen ein außergewöhnliches Gewicht auf.
Süße oder deftige, selbst selbstgemachte Leckereien, Dekoartikel, Obst und Gemüse oder ein Säckchen Kartoffel vom OGV-Kartoffelfeld waren die möglichen Gewinne bei einer Tombola.
Für das leibliche Wohl war mit Kaffee und Kuchen und verschiedene Brotaufstriche mit Rote Beete als Zutat gesorgt.
Das Angeln einer Überraschungstüte und das Braten von Kartoffeln im Feuer sorgten bei den Kindern für Spaß und Unterhaltung, während bei den Eltern ein gutes Augenmaß gefragt war.
Denn es galt zu schätzen, wie viele Kartoffeln in einem Sack auf einer Bank enthalten sind. Der tatsächlichen Anzahl von 1.111 kamen Josef Kastl mit 1.150 am nächsten und konnte sich über einen Hefezopf freuen.
Das herrliche Spätsommerwetter machte neben den Besuchern auch die Veranstalter des OGV-Herbstfestes zu den Gewinnern des Kirchweih-Nachmittags.
Text und Fotos: Josef Kastl