Heuer hatte die Christbaumversteigerung der Mühlhausener Schützen etwas länger gedauert. Traditionell werden bei der Veranstaltung kurz vor Weihnachten die erfolgreichsten Schützinnen und Schützen der Schießsaison geehrt. Heuer kam eine überraschende Ehrung dazu.
Die im April diesen Jahres neu gewählte Vorstandschaft war sich schnell einig, den ausgeschiedenen langjährigen Schützenmeister Dirk Neitzert eine besondere Ehre zukommen zu lassen und stellten einen entsprechenden Antrag beim stellvertretenden Gauschützenmeister Josef Kammerer vom Gau Hallertau.

Dieser ließ es sich nicht nehmen, persönlich in das Sport- und Schützenheim Mühlhausen zu kommen, um „in der zweiten Heimat von Dirk Neitzert“ ihn für seine 30-jährige Tätigkeit als Schützenmeister die „Ehrennadel in Silber“ vom Schützenbezirk Niederbayern zu überreichen.
Seit 1981 ist Dirk Neitzert Mitglied im Bayerischen Sportschützenbund. 1995 übernahm er das Amt des zweiten Schützenmeisters in Mühlhausen, 2001 ließ er sich ganz an die Spitze des Vereins wählen. Nach 21 ereignisreichen Jahren trat er wieder in die „zweite Reihe“ zurück, um sich dann im April 2025 ganz aus der Vorstandschaft zurückzuziehen.
In den drei Jahrzehnten hat er mit einer mehrfach ausgezeichneten Nachwuchsförderung dafür gesorgt, dass „sein Erbe“ auch in Zukunft einer der aktivsten Vereine in Mühlhausen und Geibenstetten bleiben wird. Mit Lichtgewehrschießen der Kinder, Damenschießen und Seniorenschießen machte er den Schießsport für alle Generationen attraktiv.
Er selbst war durchgehend aktiver Schütze in den Rundenwettkämpfen und nahm regelmäßig an den Gau- und Bezirksmeisterschaften mit großem Erfolg teil. Gesellschaftlich setzte er mit der „Schützenpergola“ beim jährlichen Stadtfest in Neustadt a.d. Donau und seinen Vereinsausflügen, unter anderem nach Paris, Amsterdam und Hamburg, Maßstäbe.
Unter langanhaltendem Applaus der Anwesenden steckte der stellvertretende Gauschützenmeister Josef Kammerer ihm „In Anerkennung der treuen Mitarbeit für das Schützenwesen im Bezirk Niederbayern“ die „Ehrennadel in Silber des Bezirks Niederbayern“ an den Jackenkragen.
Kräftigen Applaus gab es auch in den Pausen der Christbaumversteigerung bei der Bekanntgabe der Schießergebnisse durch Schützenmeister Markus Schmauser und Sportleiter Tassilo Reinhard.
Auf den neuen Schießständen trafen sich seit Anfang September rund 50 Schützinnen und Schützen, um für die verschiedensten Wertungen Ringe zu sammeln. Das „Preisschießen“ um Sachpreise entschieden bei der Jugend Vinzent Reinhard, Franziska Sigl, Lena Moser und bei den Erwachsenen Dirk Neitzert, Michael Schoderer und Kathrin Schlittenbauer für sich.
Die von Markus und Simone Schmauser gestiftete Hochzeitsscheibe gewann Kathrin Schlittenbauer mit einem 24,1 Teiler, die Eröffnungsscheibe holte sich Tassilo Reinhard mit einem 22,8 Teiler und die Böllerscheibe sicherte sich Michael Eigner mit einem 107,7 Teiler.

Beim Königsschießen wurde auf eine „verdeckte Scheibe“ geschossen, so dass die Schützinnen und Schützen nicht wussten, wie gut ihr Schuss war. Mit Spannung wurde der Bekanntgabe durch Sportleiter Tassilo Reinhard entgegengefiebert. Bei der Jugend holte sich Franziska Sigl (215,7 Teiler) den Titel der „Jugend-Schützenkönigin“, gefolgt von Anna Rottenkolber (391,4 Teiler) und Lena Moser (549,9 Teiler).
Besonders groß war die Überraschung bei Lisa Sigl, die sich mit einem 160,8 Teiler den Titel „Schützenkönigin 2025“ bei den Erwachsenen geholt hatte und ein Jahr lang mit der Schützenkette den Verein bei Festumzügen repräsentieren wird. Auch er Zweitplatzierte Lorenz Maier hatte nicht mit seinem guten Ergebnis (271,6 Teiler) gerechnet. Denkbar knapp dahinter belegte Alexander Liedl den dritten Platz (291,4 Teiler).
Bericht: Josef Kastl