Festliches Konzert mit „Orgel & Chor“
In der Pfarrei St. Vitus wurde das Kirchweihfest heuer zum Tag der Kirchenmusik. Mit einem Jubiläumskonzert am Nachmittag wurde das 20-jährige Jubiläum der Kirchenorgel gefeiert.
Den Festgottesdienst am Vormittag haben die Kinder-Schola, der Jugend-Chor und der Kirchenchor musikalisch gestaltet.
Pfarrgemeinderatssprecher Josef Kastl und Chorleiterin Paula Hainz bedankten sich bei 25 Chormitgliedern für ihren langjährigen Einsatz, trotz der schwierigen Umstände in den letzten Jahren.
Pünktlich um 17.00 Uhr begrüßte Pfarrer Thomas Stummer rund 120 Kirchenmusikfreunde mit der Hoffnung, dass „sie neben der leiblichen sicherlich guten Kirchweihspeise jetzt gute und nahrhafte Speise für Herz und Seele“ erhalten mögen.
Beim „Konzert für Orgel und Orchester Op. 4/4 F-Dur“ von Georg Friedrich Händel begleiteten auf der Empore vier Mitglieder des Kammerorchesters mit zwei Geigen, einem Cello und einem Kontrabass Regionalkantor Joachim Schreiber an der Orgel.
Reinhold Furtmeier machte es sichtlich Spaß, mit der Geige beim Allegro die heitere, ausgelassene Stimmung des Orgelspiels zu untermalen. Der musikalische „Wasserfall“ beruhigte sich mit dem Andante. bevor nach dem bequemen, behaglichen Adagio die Orgelklänge wieder heiter und ausgelassen wie ein „lauer Wind in den Himmel emporschwebten“.
Während die 27 Sängerinnen und Sänger des Kammerchores St. Laurentius aus Neustadt a.d. Donau den Altarraum zur Chorbühne machten, gab Pfarrgemeinderatssprecher Josef Kastl einen Einblick in die Geschichte der Jann-Orgel.
„Dieses einmalige Konzert in unserer Pfarrkirche St. Vitus haben wir unserem früheren Pfarrer Martin Särve zu verdanken. Trotz heftiger Diskussionen hat er die Pfarrgemeinde Mühlhausen von einer neuen Orgel überzeugt und so wurde am 20. Oktober 2002 von Bischof Manfred Müller die neue Jann-Orgel eingeweiht. In rund 3.500 Arbeitsstunden wurden die 1.452 Pfeifen aus Metall und Holz angefertigt und eingebaut. Die Länge der Pfeifen variiert von 15 mm bis 5 m, die dabei erzeugten Töne decken den Frequenzbereich von 32 Hertz bis 8.000 Hertz ab. Die Intonation dieser Klangkörper dauerte nochmal rund 700 Stunden.“
Im zweiten Teil des Konzerts begann der Kammerchor die „Missa brevis in d, KV 65 für Soli, Chor und Orchester“ von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Kyrie, begleitet von den vier Kammerorchester-Musikern und Joachim Schreiber an der Elektronik-Orgel. Mit der Aufführung dieser Messe möchte sich der Kammerchor für die Gelegenheit der Proben während der Corona-Zeit im Mühlhausener Pfarrheim bedanken. „Diese Messe ist ausschließlich auf Mühlhausener Boden entstanden“ betont Reinhold Furtmeier.
Die kirchlichen Gesänge Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei wurden mit der „Kirchensonate F-Dur, KV 244“ des Orchesters aufgelockert.
Im dritten Teil, dem „Orgel Solo“ mit der Suite Gothique“ von Leon Boéllmann bekamen die Konzertbesucher die imposante Klangqualität der Jann-Orgel zu hören. Nach dem kraftvollen „Introduction-Choral“ wurde es lebhaft im „Menuet gotique“ um wieder etwas zur Ruhe zu kommen bei „Prére á Notre Dame“. Den fulminanten Schluss bildeten die vollstimmigen Akkorde der „Toccata“. Mit einem kräftigen Applaus ließ sich Joachim Schreiber zu einer Zugabe überreden. An den Kirchentüren freuten sich Mitglieder der Mühlhausener Kirchenchöre über eine kleine Spende.
Text: Josef Kastl
Fotos: Josef Kastl/Anna Vollnhals