Vier Tage waren viele Mühlhausener und Geibenstettener auf dem Festplatz im Einsatz, um der Freiwilligen Feuerwehr und der Krieger- und Reservistenkameradschaft ein würdiges 150-jähriges Gründungsfest zu bereiten. Mehr als zwei Jahre Planen, Organisieren und Vorbereiten wurden mit einem unvergesslichen Fest belohnt.
Bereits am Donnerstagabend brachten die Kabarettisten „Tom&Basti“, das Trio „Schleudergang“ und die Band „BRASSATAS“ aus dem bayerischen Wald nicht nur einheimische Gäste mit ihrem „Gaudi-Gulasch“ in Feierlaune.
Das großräumige Zelt wurde am Freitag zur Party-Area umgebaut, denn am Freitagabend trafen sich die Jugendlichen und „Junggebliebenen“ zur Megaparty „Feierbläsch“. DJ Tommy Loco und John Taylor sorgten dafür, dass die nebelgeflutete Tanzfläche bis zu den frühen Morgenstunden gefüllt war.
Dass es neben der Feuerwehr auch andere wichtige Hilfsorganisationen für den Unglücks- oder Katastrophenfall gibt, wurde beim „Blaulicht-Nachmittag“ am Samstag deutlich. Nicht nur die Kinder waren vom Schreitbagger der Ingolstädter Gebirgspionierkompanie, dem Teleskop-Gelenkmast der Werkfeuerwehr Audi und Ausrüstung anderer Werksfeuerwehren, THW, DLRG, Bergwacht, BRK beeindruckt.
Inzwischen empfingen die beiden Jubelvereine am Feuerwehrhaus ihre Patenvereine die Freiwillige Feuerwehr Geibenstetten, den Soldaten- und Kameradenverein Münchsmünster, den Schirmherrn Bürgermeister Thomas Memmel, die Festmutter Birgit Zinner und die Festdamen, um unter den Klängen der Mühlhausener Blaskapelle zum Kriegerdenkmal zu marschieren.
Gemeinsam mit Pfarrvikar Norbert Musiol gedachten sie den verstorbenen Mitgliedern, die Hauptmann der Reserve Sebastian Hainz jun. mit den Worten würdigte: „Das Jubiläum ist für uns Anlass, in Würde und Ehrfurcht der verstorbenen Kameraden zu gedenken, die beide Vereine 1875 gegründet und seitdem darin gewirkt haben.“
Für die Vereinsvorsitzenden Bernhard Karl und Michael Eigner jun. „haben sie durch ihre Dienste die Grundlage für die Feuerwehr und den Kriegerverein gelegt. Sie sind alle Teil unseres Lebens gewesen, haben uns geprägt, zu dem, was wir sind.“
Am frühen Samstagabend trafen sich im Festzelt neben den Mühlhausener und Geibenstettener Bürgern viele Verwandte, Freunde, Bekannte und Ehemalige aus den beiden Ortschaften.
Sie freuten sich besonders auf die Partyband „Volxrock“ aus Südtirol, die dafür sorgte, dass sie alle nach rund zwei Stunden tanzend auf den Bänken standen und so die Nacht zum Sonntag sehr kurz werden sollte.
Denn am Sonntag um 6.00 Uhr früh mahnten „Kanonenschläge“ und Blasmusik der Blaskapelle Mühlhausen zum Aufstehen, um eine halbe Stunde später die beiden Patenvereine, den Schirmherrn, die Festmutter und Festdamen „einzuholen“.
Ab 8.00 Uhr warteten die ersten Gastvereine am Triumphbogen, um von den Gastgebern zum Festzelt geleitet und Spalier stehend begrüßt zu werden. Gestärkt mit frischen Weißwürsten zogen die Vereine zur Pfarrkirche St. Vitus, um den Festgottesdienst zu feiern.
Mit den Worten „Hier und jetzt ist der richtige Ort, die richtige Zeit, um den Dank an den richtigen Platz zu bringen. Es ist ein Grund dankbar zu sein für ein Engagement, das sich durch viele Generation und 150 Jahren durch getragen hat.“ lud Pfarrer Thomas Stummer zur Feier des Gottesdienstes ein.
In seiner Predigt regt er eine Änderung der persönlichen Perspektive mit dem Gedanken „Ich bin, weil Du bist.“ an. „Hier bin ich“ sagt das Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr im Katastrophenfall und bringt damit die Wertschätzung seinem Mitmenschen entgegenbringen. Es sind diese Haltungen, die eine Gesellschaft wertschätzen sollte.“
Am Ende des Gottesdienstes segnete er die Fahnenbänder, die von der Festmutter und den Vorsitzenden der Jubel- und Patenvereine in Erinnerung an das Jubiläum an die Fahnen gehängt wurden.
Musikalisch umrahmt von der Gruppe „Herznssach“ endete der Festgottesdienst mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne.
Nach dem Mittagessen betonte Bürgermeister Thomas Memmel in seinem Grußwort: „Die Freiwillige Feuerwehr hilft aus Überzeugung und die Krieger- und Reservistenkameradschaft ist der Anker der Gemeinschaft, die nicht von schönen Worten, sondern von Tatkraft und echter Kameradschaft lebt.“ Im Namen des Landrates überbrachte sein Stellvertreter Martin Huber die besten Glückwünsche des Landkreis. Zum „Dank und Anerkennung des Dienstes am Nächsten“ überreichte Kreisbrandrat Nikolaus Höfler eine Ehrenurkunde mit den Worten „Seit 150 Jahren ist unser gemeinsames Ziel gleichgeblieben, Menschen in Not schnell und bestmöglich zu helfen.“ Martin Liedl vom Patenverein Geibenstetten bekräftigt ihre Treue: „Wir stehen euch bei in guten und in weniger guten Zeiten, bei Einsätzen und Katastrophenzeiten.“ Mit Blick auf die historische Geschichte der Kriegervereine in den vergangenen 150 Jahren erinnerte der Vorsitzende des Kreiskriegerverbandes Thomas Obster an das Leitwort auf den Vereinsfahnen „In Treue fest“.
Bei weißblauem Himmel marschierten die rund 90 Vereine unter dem Takt von acht Blaskapellen durch das Dorf und wurden von zahlreichen Zuschauern bejubelt.
Zurück am Festplatz herrschte im voll besetzten Zelt und auf dem Vorplatz beste Volksfeststimmung bis zur Bänderverleihung und Verabschiedung der Gastvereine.
Bericht: Josef Kastl