Bereits zum zweiten Mal lud der Obst- und Gartenbauverein Mühlhausen- Geibenstetten die Vorschulkinder des Kindergarten Mühlhausen an die Streuobstwiese am Herrenholz ein.Am ersten Freitag im April wanderten die Erzieherinnen Martha Kastl und Theresia Hendlmeier mit 16 Vorschulkinder, die im September in die erste Klasse Grundschule kommen, vom Kindergarten an der Pfarrkirche an den Ortsrand. Sabine Zott, Erster Vorstand des OGV begrüßte die Kleinen und erforschte mit Ihnen einen Apfel.
„Das schaut aus wie ein Stern“ stellten einige Kinder fest, als sie einen aufgeschnittenen Apfel mit dem Kernhaus studierten. Interessant war auch, dass ein grüner Apfel nicht so süß schmeckt wie ein rotbackiger. „Damit wir in Zukunft viele Äpfel bekommen, müssen wir Bäumchen pflanzen“ sagte Sabine Zott und gab jedem Kind einen leeren Eimer.
Mit Unterstützung der Vereinsleitung wurden die Eimer mit Erde gefüllt und jedes Kind steckte einen Zweig „für seinen Apfelbaum“ rein, drückte die Erde fest und goss es kräftig. Damit jeder sein Bäumchen später wieder findet, haben die Kinder ein Namenschild gebastelt und es mit dazu gesteckt.
Nach getaner Arbeit gab es eine kleine Stärkung und natürlich Apfelsaft.
Sabine Zott würde sich freuen, wenn die Kinder ihre Bäumchen in den nächsten Wochen regelmäßig besuchen und auch gießen würden. Die Apfelschule ist für die „Paten“ der Bäumchen jederzeit geöffnet.
Am Samstag darauf war wieder reges Treiben in der Apfelschule Mühlhausen.
„Liebe Erstklässler, ihr seid nun schon einige Monate in der Schule und könnt schon ein bisschen lesen und rechnen.“ Mit diesen Worten hat Sabine Zott die Mühlhausener Schüler der ersten Grundschul-Klasse in die Apfelschule eingeladen. Auch dort gibt es „Erstklässler“, die in die nächste Klasse vorrücken werden. Es sind die Apfelbäumchen, die von den Schülerinnen und Schülern genau vor einem Jahr „eingeschult“, besser gesagt eingepflanzt wurden. Damit sie später gutes schmackhaftes Obst tragen können, müssen sie „veredelt“ werden.
Alle 10 Mühlhausener „Erstklässler“, die seit September letzen Jahres in die Grundschule geheh, waren am ersten Samstag im April zur Streuobstwiese am Herrenholz gekommen, um ihre Obstbäumchen beim Übergang in die nächste Klasse Apfelschule zu begleiten. Naturgemäß machen die Bäume und Pflanzen im Frühjahr, wenn die Sonne immer stärker wird, den stärksten Wachstumsschub, d.h. für sie beginnt bereits jetzt das nächste Schuljahr.
„Apfelschul- Lehrerin“ Sabine Zott hatte in den vorhergehenden Tagen sogenannte Edelreiser der Apfelsorten „Jakob Fischer, Alkmene, Gravensteiner, Rebella, Topaz und Pirok“ von älteren Apfelbäumen abgeschnitten.
„Baumschul-Lehrer“ Klaus Petersik unterstützte die Kinder beim „Anschneiden“ und „Aufsetzen“ der kleinen „Edelreiser“ auf die angeschnittenen Äste der Apfelbaum-Schüler.
Besonders Spaß hatten die Kinder beim Umwickeln der Veredelungsstelle mit einer Bastschnur. Auf diese Weise haben sie mehrere verschiedene Apfelsorten auf ein Bäumchen „geklont“. Mit Spannung werden die Kinder in den nächsten Wochen mehrmals an der Apfelschule nachschauen, ob ihre „Schüler“ auch die zweite Klasse bestehen, d.h. ob die aufgesetzten Äste anwachsen.
Mit kleinen Insektenhotels, die die Buben und Mädchen bastelten, soll die Grundlage für eine spätere Bestäubung gelegt werden. Der Eifer der kleinen Gärtner wurde mit einer Brotzeit und Getränke belohnt.
Info:
Mit der Aktion der Apfelschule hat der OGV Mühlhausen-Geibenstetten im Wettbewerb „Streuobst-Vielfalt: Beiß rein!“ des Bayerischen Landesverbandes für Gartenbau und Landespflege den ersten Preis gewonnen.
Der Preis, eine mobile Saftpresse wird am 30.06.2019 auf der Gartenschau in Wassertrüdingen überreicht. Mit dem kostenlosen Bus können Interessenten gerne mitfahren (Kinder kostenlos, Eltern zahlen nur 10,– € Eintritt). Anmeldung bei Anja Reitmeier und Sabine Zott.
Text: Josef Kastl
Fotos: Sabine Zott, Josef Kastl