Sechs Monate waren die Schießstände im Keller des Sport- und Schützenheims mehrmals in der Woche gut besucht. Bevor die Schützen in die Sommerpause gehen, zog die Vorstandschaft in der Jahreshauptversammlung Bilanz und belohnte die „fleißigsten“ Schützinnen und Schützen.
Erster Schützenmeister Markus Schmauser musste zwar den 42 Anwesenden einen leichten Rückgang der Mitgliederzahlen um sieben auf nunmehr 268 Mitglieder mitteilen. Der Aktivität des Vereins tat dies allerdings keinen Abbruch. In zahlreichen Sitzungen galt es, die Vereinsaktivitäten wie Teilnahme am 750-Jahre-Jubiläumsstadtfest, Zweitagesausflug, Teilnahme an sämtlichen kirchlichen und weltlichen Veranstaltungen des Ortes und Geburtstags-Gratulationen zu organisieren. Am Ende seines Rückblicks betonte Markus Schmauser: „Als Hauptaufgabe eines Schützenvereins gilt es, den Schießbericht aufrecht zu erhalten, so steht es in unserer Vereinssatzung“.
Dass dieser Vereinszweck mehr als erfüllt wurde, zeigte erster Sportleiter Michael Schoderer in seinem Sportbericht über das Schießsportjahr 2023/24 auf. „Der letzte Herbst“ war seiner Meinung nach „sehr ereignisreich“. Nach dem Saisonbeginn mit Eröffnungs- und Königsschießen begann der regelmäßige Schießbetrieb an den Schießständen am Montag, Dienstag und Freitag. Erstmals nach sechs Jahren wurden wieder alle örtlichen Vereine zu einer Dorfmeisterschaft eingeladen, und bei der Jubiläums-Stadtmeisterschaft in Neustadt wurde der erste Platz errungen. In der Christbaumversteigerung wurden Schützenkönigin Christina Thoma und Jugendkönigin Franziska Sigl gekürt.
Viel unterwegs waren die aktiven Mannschaften der Schüler, Jugendlichen und Erwachsenen bei den Gaurundenwettkämpfen der Saison (2023/24) mit folgende Wertungen:
- Mühlhausen I kam in der Gauoberliga B mit einem Ringdurchschnitt von 1471,5 und 9:7 Punkten auf Platz 3
- Mühlhausen II kam in der Klasse B-Nord auf den 4. Platz, mit einem Durchschnitt von 1442 Ringen und 6:10 Punkten
- Jugend erreichte den 6. Platz mit einem Durchschnitt 931 Ringen
- Schüler stehen auf Platz 5 mit 425 Ringen im Durchschnitt
In der vereinsinternen Jahreswertung wurden die besten und treuesten Schützen, die öfter als zehn Mal am Schießstand geschossen hatten, belohnt. Bei den Schülern errang Simon Sigl mit 778 Ringen, bei der Jugend Vincent Reinhard mit 873 Ringen, bei den Damen Irmgard Zinner mit 816 Ringen, bei den Pistolenschützen Tassilo Reinhard mit 926 Ringen und bei den aktiven Wettkampfschützen Michael Schoderer mit 970 Ringen den ersten Platz.
Jugendleiterin Carolin Zinner und die Jugendbetreuer sorgten mit Pizza-, Faschings-, Quizschießen, Sommerbiathlon für Abwechslung bei den 20 Schüler- und Jugendschützen. Voller Begeisterung arbeiteten sie auch beim Stadtfest mit. Für Markus Schmauser ist „die Jugend das wichtigste Gut, was der Verein hat. Ohne sie stirbt der Verein. Ich bin stolz darauf, aber wir dürfen auch nicht nachlassen“.
Besonders „krachen“ ließen es die 22 aktiven Böllerschützen an fünf Geburtstagen, beim Maibaumaufstellen, Stadtfest-Einzug, Gauböllertreffen, Hochzeit, Martinischießen und Neujahrsschießen, berichtete erster Schussmeister Gerhard Hohenstatter.
Bei einer Begehung des Schießstandes durch Behördenvertreter des Landratsamtes Kelheim stellte sich heraus, dass dieser nicht mehr den aktuell geltenden Vorschriften entspricht. Einige Maßnahmen wurden in Eigenregie durchgeführt, wie z.B. Verkleidung der Wände mit schallabsorbierenden Platten, Anbringen von abwischbaren Oberflächen, Beseitigen der Schützenscheiben etc. Die vollständige Ausstattung mit einem automatisierten Auswertungssystem zeigt den Schützen unmittelbar nach dem Schuss seinen Erfolg an.
„Neben dem modernen Freizeitsport wird im Schützenverein Mühlhausen auch ein vielfältiges funktionierendes Vereinswesen praktiziert, das auch die Pflege von Brauchtum und Volkskultur kennt.“ war das positive Fazit des ersten Schützenmeisters Markus Schmauser am Ende der Jahreshauptversammlung.
Text und Fotos: Josef Kastl