Traditionen gehören zu einem Dorf. Sie bringen Abwechslung in den Jahresablauf und setzen zu ganz bestimmten Zeiten wichtige Akzente.
In Mühlhausen gibt es einige Vereine, die das Dorfleben mit ihren Traditionen prägen. Im Schützenverein Mühlhausen hat sich seit einigen Jahren eine Gruppe etabliert, die eine besondere Tradition, nämlich das Böllerschießen wieder belebt hat. Die Anzahl der Mitglieder steigt ständig, obwohl das Schießen mit dem schweren Böller viel Zeit in Anspruch nimmt.
Einer der wichtigsten und auch der erste Auftritt eines Jahres ist das traditionelle Neujahrsanschießen.
Auch wenn die Nacht von Silvester auf Neujahr für einige Böllerschützen-Mitglieder kurz war, ließen sie es sich nicht nehmen, mit ihrem Böllerschützen-Gewand am Neujahrstag um 15.00 Uhr sich am Sportplatz zu treffen. So konnte der 1. Vorsitzende des Schützenvereins Dirk Neitzert insgesamt 14 Böllerschützen aus dem Schützenverein Mühlhausen und aus dem benachbarten Schützenverein Siegenburg in passender Tracht mit ihren „schweren“ Handböllern begrüßen.
Nach kurzer Absprache mit dem 2. Schussmeister Franz Moser wurde das Programm festgelegt. Die Freude bei den Böllerschützen war groß, als sie gehört haben, dass ein jeder 5 „Schuss“ abfeuern darf. Natürlich läuft das Programm geordnet und auf Kommando ab.
1. Bei der „langsamen Reihe“ feuert jeder Böllerschütze nacheinander in einem kleinen zeitlichen Abstand einen „Schuss“ ab.
2. Bei der „schnellen Reihe“ folgen die „Schüsse“ unmittelbar aufeinander, wie bei einer Kettenreaktion.
3. Beim „Doppelschlag“ folgen immer 2 „Schüsse“ hintereinander mit jeweils einer kleinen Pause dazwischen. Die Zeitabstände sollen aber möglichst gleichmäßig sein.
4. Sehr laut wird es dann beim „Rottenfeuer“. Hier bilden sich 2 Rotten a 7 Böller, die dann gemeinsam abdrücken. Im Idealfall hört man dann nur 2 gewaltige Donnerschläge.
5. Den Abschluss bildet dann zur Auflockerung ein „Salut“, da ist eine Schussreihenfolge mit „Schüssen“ in gleichmäßigen, längeren Abschnitten.
Wie bei einem Orchester ist auch bei den Böllerschützen der zeitliche Einsatz sehr wichtig. Dafür sorgt der 1. Vorsitzende Dirk Neitzert mit seiner grün weißen Flagge.
Der Schussmeister Franz Moser gibt dann die Kommandos für das Vorbereiten der Böller. Denn auch das Auffüllen mit Pulver und das Einsetzen des Zündhütchens erfolgt möglichst zeitgleich.
Neben den Handböllern haben die Böllerschützen auch eine echte Kanone. Stolz präsentiert der 1. Kanonier Markus Schmauser das hölzerne Gefährt mit der Metallkanone drauf.
Zum Abschluss der Veranstaltung füllte er das Rohr mehrmals mit Schwarzpulver, stopfte einen Korken rein und machte sie scharf. Nach einem kurzen Ziehen an der Leine, die zum Auslöser führt kommt es zu einem lauten Knall.
Neben dem Kanonier Markus Schmauser durften auch der 1. Vorstand Dirk Neitzert und auch das Ehrenmitglied Gerhard Hohenstatter einen Kanonenschuss abfeuern.
Damit wurde das neue Jahr 2017 mehr oder weniger laut begrüßt.
Einige Zuschauer ließen sich die traditionelle Veranstaltung nicht entgehen und bedanken sich zum Schluss mit einem kräftigen Applaus.
Bei den Böllerschützen bedankte sich der Dirk Neitzert recht herzlich und lud sie zu einem heißen Glühwein mit Lebkuchen ein.
Die Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen wünscht allen Bürgerinnen und Bürgern ein erfolgreiches Jahr 2017, vor allem Gesundheit, Glück und Lebensfreude in „unserem Mühlhausen“.
Wir freuen uns auf eine rege Beteiligung bei den Veranstaltungen, Arbeitseinsätzen und sonstigen Aktionen.