An dem Samstag, der dem Namenstag von „Peter und Paul“ (29. Juni) am nächsten ist, findet im Regensburger Dom jedes Jahr die Priesterweihe statt. Während der Vorbereitungszeit wird in der vorausgehenden Woche die sogenannte „Wolfgangswoche“ gefeiert. Seit einigen Jahren findet diese nicht mehr zentral in Regensburg statt, sondern beginnt in einer der acht Regionen des Bistums. Heuer ist die Region Kelheim mit der Pfarreiengemeinschaft Neustadt-Mühlhausen für den Beginn der Glaubenswoche ausgewählt worden.
Zusammen mit dem bischöflichen Ordinariat wurde ein abwechslungsreiches Programm für das Wochenende vom Samstag, 21. Juni bis zum Dienstag, 24. Juni erstellt.
In einer feierlichen Prozession zieht am Samstag ab 17.45 Uhr Bischof Dr. Rudolf Voderholzer vom Volksfestplatz aus mit dem Reliquiar, dem sogenannten „Wolfgang- Hackl“ (siehe Info) in die Stadtpfarrkirche St. Laurentius in Neustadt an der Donau ein. Vorher werden einige Pilger aus beiden Richtungen des im letzten Jahr eröffneten Wolfgangsweges erwartet. Der anschließende Pontifikalgottesdienst, gemeinsam mit dem Domkapitel, wird vom Kammerchor und -orchester St. Laurentius musikalisch gestaltet. Alle Gläubigen sind danach zu einer Begegnung im Pfarrheimgarten in Neustadt herzlich eingeladen.
Am Sonntag, 22. Juni wird das „Wolfgang-Hackl“ in die Pfarrkirche St. Vitus in Mühlhausen gebracht, wo um 9.30 Uhr Domkapitular Offizial Dr. Peter Stier einen Festgottesdienst feiert, der von der Kinderschola musikalisch umrahmt wird. Der Pfarrgemeinderat lädt im Anschluss zum gemeinsamen Kirchenfrühstück in den Pfarrheimgarten ein.
Zur „Wolfgangsrallye“ starten die Jugendlichen am Sonntagnachmittag um 14 Uhr beim Alten Friedhof in Neustadt. Nach mehreren abenteuerlichen Stationen erreichen sie gegen 17 Uhr die Stadtpfarrkirche, um gemeinsam einen Jugendgottesdienst zu feiern.
Eine „musikalische Kirchenführung“ in der Stadtpfarrkirche mit Regionalkantor Joachim Schreiber und dem Frauenchor rundet am Sonntagabend um 19 Uhr das Sonntagsprogramm ab.
Der Montag steht ganz im Zeichen der Generationen. Während um 10 Uhr die Kindergärten St. Elisabeth und St. Laurentius Gottesdienst feiern, machen sich um 16 Uhr die Kleinsten in der Kinderkirche auf die Spuren des Heiligen Wolfgangs.
Dazwischen feiern um 14 Uhr die Seniorinnen und Senioren Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Laurentius mit anschließender Begegnung bei Kaffee und Kuchen im Pfarrheim.
Die Mitglieder der Dekanatskonferenzen der Dekanate Kelheim und Geisenfeld-Pförring treffen sich am Montagabend um 19 Uhr in der Stadtpfarrkirche zur feierlichen Wolfgangsvesper.
Mit dem Morgenlob am Dienstagmorgen wird das Wolfgangsreliquiar um 8.30 Uhr aus der Pfarreiengemeinschaft Neustadt-Mühlhausen verabschiedet.
Die „Wolfgangswoche“ führt im Rahmen täglicher Eucharistiefeiern in St. Emmeram in Regensburg zum Pontifikalamt mit Priesterweihe am Samstag, 28. Juni im Hohen Dom zu Regensburg.
Wolfgang-Hackl:
Das Hackl ist ein Attribut des Heiligen Wolfgang. Eine Legende erzählt, dass der Hl. Wolfgang auf den Falkenstein am Wolfgangsee gestiegen sei, mit den Worten „Wo das Beil auftrifft, werde ich eine Kirche bauen!“, habe er eine Axt ins Tal geworfen und dort mit seinen eigenen Händen eine Kirche gebaut. An dieser Stelle steht heute die Wallfahrtskirche St. Wolfgang im Salzkammergut.
Das Wolfgang-Hackl wurde von einem Goldschmiedemeister angefertigt. Auf der Axtspitze ist eine offene Wolfgangskirche zu sehen, in die eine Reliquie des Heiligen Wolfgang einsetzt ist. Im Schaft wurden zudem Reliquien des Heiligen Emmeram, des Heiligen Erhard und der Heiligen Anna Schäffer eingelassen. Es handelt sich um Reliquien erster Klasse „ex ossibus“ – also um Knochenstücke der Heiligen. Verziert ist das Hackl mit Edelsteinen und ist im Regensburger Dom zu besichtigen.
Während der Wolfgangswoche geht es zu den Gottesdiensten im Bistum Regensburg anstelle des Schreins auf Reisen gehen. Ein besonderes Reliquiar des Heiligen Wolfgang, des früheren Bischofs von Regensburg.
Bericht: Josef Kastl