Feuerwehrler meisterten die unterhaltsamen Herausforderungen
Den beiden Vereinen aus Mühlhausen ist kein Weg zu weit und kein Wetter zu heiß, wenn es um ihr 150-jähriges Gründungsfest geht. Trotz sommerlicher Hitze marschierten sie in Anzug und Krawatte, angeführt von der Blaskapelle Mühlhausen, rund 3,5 km weit in den Nachbarort, um der dortigen Feuerwehr eine wichtige Frage zu stellen.
Zugleiter und Erster Kommandant Sebastian Hainz genehmigte den Kameraden, den Festdamen und der Festmutter auf halber Strecke eine „Getränkepause“ im Schatten der Bäume.
Am Ortseingang von Geibenstetten wurden sie von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr und des Soldaten- und Kriegervereins Münchsmünster mit Festdamen spalierstehend empfangen.
Nach dem Gruß der Fahnenträger reihten sie sich zusammen mit dem Schirmherrn Bürgermeister Thomas Memmel und den örtlichen Stadträten Elke Wolf und Konrad Sigl ein und gingen gemeinsam unter dem Jubel zahlreicher Zaungäste zum Feuerwehrhaus.
Kaum angekommen, brachten die Vorstände Bernhard Karl, Wolfgang Liedl und die Kommandanten Sebastian Hainz jun. und Marco Lanzl mit Unterstützung von Festmutter Birgit Zinner und Bürgermeister Thomas Memmel den Grund ihres Besuchs vor.
„Auch wenn wir uns gegenseitig gut kennen, wollen wir erst einmal schauen, ob ihr unserer Patenschaft würdig seid“ machten es die Geibenstettener „Spielebeauftragten“ Michael Thoma und Bernhard Fanderl spannend.
„Wann wurde unsere FFW gegründet? Wie viele Ehrenmitglieder hat unser Verein?“ und weitere Fragen stellten sie den Bittenden. Da sie nicht alle Antworten wussten, mussten sie Weißbier trinken, das auf einem Brett montiert war und gleichzeitig gekippt wurde.
Eine Gaudi, nicht nur für die Teilnehmer, war das Löschen einer mit Teelichter dargestellten Tel.-Nr. „112“. Da war im wahrsten Sinne des Wortes Geschick und Köpfchen bei den Mühlhausener Schriftführer, Kassier, Jugendwart und Kommandanten gefragt.
Auch die Festdamen waren gefordert, sie mussten als Buchstaben-Würfel möglichst schnell vorgegebene Worte bilden. Die zwei Teams mit jeweils sechs Damen zeigten, dass sie sehr gut harmonieren und bildeten die Worte „Retten, Schaum, Marsch, Sirene, Leiter, Wasser“ in der erlaubten Zeit.
Kann ein Luftballon am Ende eines C-Schlauches von drei Feuerwehrler, die in einen Strahlrohrverteiler pusten, zum Platzen gebracht werden? Es ging schneller, als sie es erwartet hatten.
Plötzlich fragten die Bittsteller etwas ungeduldig: „A bisserl a buaß, des seng ma ja ei, a weng dratz´n des derf scho sei, drum frang´ma „Is de Sach jetzt klar? Machst Ihr jetzt unseren Pat´n, dann sagt´s „ja“?“
Das „Ja-Wort“ der Geibenstettener wurde mit dem gemeinsamen Kuppeln von zwei Saugschläuchen durch die ersten Vorstände und Kommandanten von Jubel- und Patenverein als äußeres Zeichen vollzogen, damit jeder sieht „wir gehören zusammen“.
Michael Eigner jun., Vorsitzender der Krieger- und Reservistenkameradschaft Mühlhausen und Thomas Schwer, Vorsitzender des Soldaten- und Kriegervereins Münchsmünster besiegelten per Handschlag ihre Patenschaft mit den Worten „Wir san Paten und bleiben Paten, wir san zu eurem Fest da, braucht´s euch nix denga.“
Voller Freude zapfte Bernhard Karl das mitgebrachte Fass Freibier an und stieß mit den Vorstandschaften auf ein gelingendes 150-jähriges Gründungsfest vom 15. Bis 18. Mai 2025 an.
Nach dem gemeinsamen Singen der Bayernhymne feierten die rund 200 Gäste die „Kameradschaft und Freundschaft“ der vier Vereine.
Text und Fotos: Josef Kastl