21.07 2018

„Feuerwehreinsatz“ im Kindergarten Mühlhausen

Am vergangenen Montag kam es zu einem geplanten Feuerwehreinsatz im Kindergarten in Mühlhausen. Die Berufsfeuerwehrmänner Stefan Kwauka und Florian Hainz fuhren mit dem Löschfahrzeug LF 10/6 auf der Wiese hinter dem Kindergartengelände vor.

Stefan Kwauka hat die Kinder zu Beginn gefragt „Was macht eigentlich eine Feuerwehr?“. Neben Feuerlöschen ist das Helfen bei Autounfällen eine sehr wichtige Aufgabe. Aber es wurden auch schon Katzen von Bäumen gerettet. Feuerwehren gibt es schon sehr lange, sie sind vor mehr als 2000 Jahren in den größeren Städten gegründet worden.

Jetzt wurde ein Feuerwehrmann mal genauer betrachtet. Er hat einen Schutzanzug aus einem besonderen Stoff an, der schwer entflammbar ist. Die Füße stecken in Stiefel mit einer Stahlkappe, die Hände werden durch lange Lederhandschuhe und der Kopf durch einen Schutzhelm geschützt. Plötzlich springt der Stefan Kwauka dem Florian Hainz auf die Füße. Der aber lacht, denn es tut ihm überhaupt nicht weh, weil die Stahlkappen seine Zehen schützen.

Dann ging es an das Fahrzeug. Stefan Kwauka öffnete sämtliche Klappen und Türen rund um das Fahrzeug. Da kamen die verschiedensten Ausrüstungsgegenstände zum Vorschein. Neben unzähligen dicken und dünnen Wasserschläuchen, verschiedenen Rohren, Werkzeugen ist auch ein Stromaggregat und jede Menge Werkzeug verstaut. Ja sogar eine Rolle Klopapier kam zum Vorschein. Diese brauchen die Feuerwehrler „bei einem Einsatz im Wald“, sagte der Stefan Kwauka etwas schmunzelnd. Das wichtigste Teil und damit das Herzstück des LF 10/6 ist die Pumpe am hinteren Ende des Lastautos.

Aber auch das Innere des Feuerwehrautos ist interessant für die Kleinen. Sie durften sich sogar reinsetzen, allerdings mussten sie in die Fahrer- und Mannschaftskabine hochgehoben werden, denn für die hohen Stufen sind die Kinderfüße doch noch zu kurz.

Jetzt wollten die Kinder aber schon auch einen echten Einsatz sehen. Florian Hainz hat eine Häuserwand- Attrappe aufgestellt. In der Holzplatte in Form eines Häusergiebels sind vier Fenster enthalten, in denen jeweils eine „Flamme“ in Form eines Holzbrettchens zum Kippen montiert sind. Stefan Kwauka rollte fachmännisch den C-Schlauch vom Feuerwehrauto bis in die Mitte der Wiese auf. Dann montierte er ein Strahlrohr und gab seinem Kollegen Florian den Befehl „Wasser marsch“. Er startete die Pumpe und der flache Schlauch wurde prall gefüllt mit Wasser.

Jetzt durfte jedes Kinder quasi als Feuerwehrmann oder –frau mit dem Wasserstrahl auf die Häuserwand spritzen. Damit der starke Druck die kleinen Kinder nicht umhaut, leistete Stefan Kwauka Schützenhilfe.

Gemeinsam öffnete er mit den jungen Feuerwehrbuben und –mädchen das Ventil des Strahlrohrs. Eine riesige Wasserfontäne spritzte in die Luft und musste von den Kindern gezielt auf die „Flammen“ gerichtet werden. Möglichst schnell sollten alle vier Flammen „gelöscht“ werden. Natürlich haben das alle geschafft.

Nach der mit „super“ bestandenen Prüfung erhielten alle jungen Feuerwehrler eine Urkunde als „Spritzenmeister“. Das ist die beste Voraussetzung dafür, dass sie später zur Jugendfeuerwehr gehen und dort auch „richtig“ im Ernstfall mithelfen können. Vielleicht machen es einige wie der Florian Hainz, er war vor ca. 25 Jahren ein Kindergarten-Kind in  Mühlhausen. Als sich damals die Feuerwehr vorstellte hat er spontan gesagt, er möchte später ein Feuerwehrmann werden. Sein Berufswunsch hat sich erfüllt, und so konnte er heute den Kindern in seinem ehemaligen Kindergarten eine große Freude bereiten mit seinem großen roten Feuerwehrauto.

Text:    Josef Kastl
Fotos: Martha Kastl


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