Das Hochfest Maria Himmelfahrt am 15. August ist traditionell verbunden mit der „Kräuterweihe“. In den bäuerlichen Familien wurden früher die Kräuterbüschel gebunden, am Hochfest zur Weihe in den Gottesdienst gebracht und dann zu Hause im Herrgottswinkel zum Segen für die ganze Familie aufbewahrt.
Seit vielen Jahren sammeln in Mühlhausen und Geibenstetten die Frauen des Katholischen Frauenbundes einige Tage vor dem Hochfest in der Flur die erforderlichen Kräuter. Zusammen mit Hopfen, Getreideähren und Blumen binden sie bunte, wohlriechende Kräuterbüschel.
Am Feiertag Maria Himmelfahrt bieten sie diese für eine Spende den Gottesdienstbesuchern an.
Die Aufrechterhaltung dieses Brauches ist sehr wichtig, wird doch dadurch aufgezeigt, wie stark das Leben und die Gesundheit der Menschen mit der Natur verbunden sind.
Der Erlös kommt zusammen mit dem aus anderen Aktionen während des Jahres in die „Spenden-Milchkanne“, deren Inhalt am Jahresende für verschiedene wohltätige Zwecke gespendet wird.
Aufgrund der Schilderung der Erfahrung eines Frauenbundmitglieds während seines Einsatzes im Hochwassergebiet entschied sich die Vorstandschaft, bereits im August „die Milchkanne zu leeren“ und den Inhalt an die Geschädigten der Flutkatastrophe im oberen Ahrtal zu spenden.
Die Spendeneinnahmen aus den rund 90 Kräuterbüscheln wurden auf einen Gesamtbetrag von 1.000 Euro aufgestockt und direkt an die Verbandsgemeinde Altenahr überwiesen.
Text: Josef Kastl
Fotos: Kath. Frauenbund Mühlhausen