16.08 2019

Kriegerjahrtag soll Erinnerung wach halten

„Muss des wirklich sein, brauchts diesen Gedenktag noch?“ fragte sich Sebastian Hainz, Hauptmann der Reserve bei der Krieger- und Reservistenkameradschaft bei seiner Ansprache vor dem Kriegerdenkmal im Friedhof von Mühlhausen.

Der Kriegerjahrtag ist kein gesetzlicher Feiertag, sondern ein Gendenktag, der durch die Vereinsvorstandschaft „getragen“ wird. Die Krieger- und Reservistenkameradschaft Mühlhausen-Geibenstetten halten diesen alle zwei Jahre ab.

Nach Aussage von Sebastian Hainz „sind wir es unseren Großeltern und Urgroßeltern schuldig, wenigstens eine Viertelstunde unsere Komfortzone zu verlassen und mit persönlicher Anwesenheit an ihre Leistungen zu erinnern“.

Alle Mühlhausener wurden bereits am frühen Morgen des 04. August 2019 mit mehreren Kanonenschüssen an verschiedenen Standorten des Dorfes an den „besonderen Sonntag“ erinnert.

Kurz darauf sammelten sich die Ortsvereine aus Mühlhausen und Geibenstetten mit ihren Fahnenabordnungen zum Weißwurstfrühstück im Sport- und Schützenheim.

Gemeinsam marschierten Sie, angeführt von der Bayernkapelle Toni Schmid zur Pfarrkirche St. Vitus, wo Pfarrer Msgr. Johannes Hofmann den Gedenkgottesdienst mit den Worten „Friede beginnt von Mensch zu Mensch“ begann. Der Volksgesang wurde an Stelle der Orgel von der Blaskappelle begleitet. Es machte sich bei den Liedern der „Haydn Messe“ eine positive, hoffnungsvolle Grundstimmung breit, trotz des schwerfälligen Gedenktages.

Nach einem kurzen Schweigemarsch wurde das eigentliche Gedenken mit Gebeten und einer Ansprache am Kriegerdenkmal fortgesetzt.

Sebastian Hainz gab am Beispiel des Textes des Liedes vom „Guten Kameraden“ einen Einblick in die Kameradschaft unter den Soldaten. In einem gesellschaftskritischen Vergleich mit der Lebenseinstellung mancher Menschen von heute kam er zu dem Schluss „Der Erhalt des Friedens und unseres damit einhergehenden Wohlstands, erfordert Arbeit, miteinander, füreinander, kameradschaftlich“.

Zur Mahnung, dass „Frieden niemals eine selbstverständlich sein kann“ und zur Ehre aller Gefallenen und Vermissten legte die Vorstandschaft einen Kranz nieder.

Mit einem anschließenden gemütlichen Frühschoppen im Sport- und Schützenheim ließen die Teilnehmer den Kriegerjahrtag ausklingen.

Fotos und Text: Josef Kastl


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