Einem Monat nach Beginn der Vollsperrung der Ortsdurchgangstraße, der ehemaligen Bundesstraße B299, haben die Mühlhausener Wege gefunden, wie sie aus ihrem Dorf raus und wieder rein kommen.
„Ja, man merkt es deutlich, dass weniger Autos unterwegs sind, vor allem zu den Schichtwechselzeiten der Industriebetriebe in der Gemeinde Neustadt“, so ein Anwohner der Siegenburger Straße.
Allerdings steht so mancher Radlfahrer plötzlich mitten in der Baustelle, in der Hoffnung, doch „irgendwie durchzukommen“.
Projektleiterin Ines Altmann vom Amt für Ländliche Entwicklung und Vorsitzende der Teilnehmergemeinschaft informiert in einer Pressemitteilung über den aktuellen Stand.
Im Bauabschnitt 1, dem sog. „Vollausbau“, waren gleichzeitig mehrere Bagger im Kreuzungsbereich der ehemaligen Bundesstraße B299 und der Dürnbucher Straße im Einsatz.
Nachdem die alte Fahrbahn bis zur Projektgrenze in den drei Fahrtrichtungen aufgeschnitten und die Asphaltdecke entfernt war, ging es in den Untergrund.
Der Zweckverband Biburger Gruppe hat sämtliche Trinkwasser-Hausanschlüsse und die Unterflurhydranten modernisiert.
Sanierungsarbeiten am Kanalsystem und Einbinden der neuen Oberflächengullys wurden von der Stadt Neustadt durchgeführt.
Für die neue Straßenbeleuchtung verlegten die Stadtwerke die erforderlichen Stromkabel.
Dabei kam es auch zu einigen Überraschungen, wie Frau Altmann mitteilte. So wurde ein alter massiver Betonkanal entdeckt, der nicht mehr in Betrieb und nicht in den Plänen verzeichnet war. Das Arbeiten des Abbruchmeißels ließ das benachbarte Haus der Familie Dichtl tagelang vibrieren. Bei der Beprobung des Aushubmaterials wurde teerhaltiges Material gefunden, das aufwändig entsorgt werden muss.
Eine weitere Herausforderung war das Versetzen der Stauden von Johanna und Otto Widmann. Sie hatten ihren Garten erst vor einigen Jahren angelegt und mussten nun für die „Entschärfung der Geltl-Kurve“ ihre Gartengrenze verschieben.
Trotzdem gehen die Arbeiten zügig weiter, mit dem Ziel, die Pflaster-, Beton- und Asphaltierungsarbeiten so zeitig fertigzustellen, dass die Landwirte während der Hopfenernte die Kreuzung wieder befahren können, um den Hopfen von ihren Feldern in Richtung Altdürnbuch holen zu können.
Darüber hinaus laufen schon die Arbeiten im Bauabschnitt 2 für den Geh- und Radweg und dem Außenbereich an der Wittmann-Kapelle an.
An einem Teilstück kann man bereits die endgültige Breite der „neuen“ Straße und des Radlweges erkennen. Von Anfang September bis ca. Mitte November müssen das Gelände freigemacht werden, Entwässerungsanlagen, Pflasterarbeiten und Oberbodenarbeiten ausgeführt werden.
Mit dem Bauabschnitt 3 sind im Rahmen der „Deckensanierung“ die Asphaltarbeiten an der bestehenden Straße, Teilerneuerung der Bankette und neue Leiteinrichtungen geplant.
Im aktuellen Bauzeitenplan der Baufirma Swietelsky wird von einem Ende der Arbeiten auf der Baustelle bis ca. Ende des Jahres 2022 ausgegangen.
Ein planmäßiger Abschluss des Projektes ist sehr wichtig, damit die Förderung der mehr als 900.000 Euro teuren Maßnahme durch das Sonderprogramm „Stadt und Land“ zur Förderung von Geh- und Radwegen in Anspruch genommen werden kann.
Fotos: Otto Widmann, Josef Kastl
Text: Josef Kastl