Das Wochenende am 28. und 29. Mai 2016 war sehr sonnig und bis zu ca. 25 °C warm. Allerdings war es auch schwül und so sollte der Wetterbericht recht bekommen.
Am Sonntag um ca. 18.00 Uhr färbte sich der Himmel östlich von Mühlhausen dunkelblau bis schwarz. Aber es dauerte sehr lange, bis sich die Gewitterfront unserem Heimatdorf näherte. Allmählich hörte man das Grollen des Donners, angekündigt durch zaghafte Blitze.
So gegen 19.20 Uhr wurde es dunkel und das Licht musste im Haus eingeschaltet werden. Schon trommelten die ersten schweren Wassertropfen auf das Glasdach der Terrasse. Es sah nach einem ganz normalen heftigen Gewitterregen aus.
Allerdings wurden die Wassermassen, die vom Himmel fielen immer mehr und man konnte beobachten, wie der Gartenboden das Wasser nicht mehr so schnell aufnehmen konnte, wie es nachregnete. Plötzlich bildeten sich in den kleinen Vertiefungen rund um die Gebäude kleine Seen. Man konnte direkt beobachten wie der Stand stieg.
Auf den Straßen bildeten sich reißende braune Bäche. Elisabeth Kastl wohnt direkt an der Siegenburger Straße und hielt die „Hochwasser“- Zustände mit ihrem Handy photografisch fest.
Es ist unglaublich, welche braunen Wassermassen sich den Weg durch das Dorf vom höhergelegenen Süden in den tiefer liegenden Norden bahnen. Dabei durchströmen sie das ganze Dorf Mühlhausen auf einem großen Teil der gesamten Länge. So wie es auf dem Teilstück der Siegenburger Straße bei der Raiffeisenbank aussah, dürfte es auch in anderen Bereichen ausgesehen haben.
Die braunen Fluten kamen von den Feldern über den Forstfeldweg in das Dorf, überquerten die Siegenburger Straße und flossen durch die Grundstücke nach Norden.
Einige Häuser, Höfe und Gebäude wurden vom brauen Schlamm stark verunreinigt. Da es aber anschließend noch ca. 1 Stunde normal regnete hat sich ein Großteil der Flächen wieder selbst gereinigt.
Dieses Unwetter mit einer Niederschlagsmenge von ca. 42 Liter / m² (diese Menge kann örtlich unterschiedlich sein) hat wieder gezeigt, wie notwendig die „boden:ständig“-Projekte sind, die im Rahmen der Dorferneuerung geplant sind.
Dass wir keine Zeit mehr verlieren dürfen, zeigt sich auch an der Häufigkeit solcher Ereignisse. Denn das letzte derartige Überschwemmungsereignis liegt keine 2 Jahre zurück. Es war am 27. Juli 2014, aber nicht annhähernd so heftig. Damals wurde die Siegenburger Straße nur zur Hälfte überschwemmt und die Grundstücke nördlich davon hatten keine Schlammassen abbekommen.
Sicherlich habe andere Mühlhausener Bürgerinnen und Bürger ähnliche Erlebnisse mitgemacht. Bitte schicken Sie an die Kontakt-Adresse ihre Bilder und/oder eine kurze Beschreibung.
Hier ein Bericht in der Mittelbayerischen Zeitung über das Unwetter im Landkreis Kelheim:
Text: Josef Kastl
Fotos: Josef Kastl