Der Volkstrauertag ist in Deutschland ein staatlicher Gedenktag und gehört zu den sogenannten stillen Tagen. Er wird seit 1952 zwei Sonntage vor dem ersten Adventssonntag begangen und erinnert an die Kriegstoten und Opfer der Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft aller Nationen.
Die Krieger- und Reservistenkameradschaft Mühlhausen organisiert alljährlich eine Gedenkfeier am Kriegerdenkmal im Friedhof. Am vergangenen Sonntag feierte Kaplan Florian Fronhöfer am Anschluss an den Gottesdienst eine Andacht. Er verlas die Namen der Vermissten und Gefallenen aus den beiden Ortschaften Mühlhausen und Geibenstetten. Auch wenn die Kriege zum Teil mehr als 70 Jahre zurückliegen, so soll die Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse uns Mahnung sein. Hainz Sebastian jun. gedachte
– der Opfer von Gewalt und Krieg und der Soldaten, die in den Weltkriegen starben,
– der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft ihr Leben verloren,
– derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk/Rasse zugerechnet wurden,
– derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben,
– der Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage,
– der Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung,
– derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind.
Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt (Auszug aus Gedenkrede des ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck).
Auch die anderen Ortsvereine zeigten durch ihre Teilnahme die Verbundenheit mit dem Gedenktag.
Text und Fotos: Josef Kastl