Selten war der Rathaus-Sitzungssaal in Neustadt a.d. Donau mit rund 50 Personen so gefüllt wie bei der Vorstellung der dritten „boden:ständig-Maßnahme“ für den Ortsteil Mühlhausen.
Nach den bereits umgesetzten zwei Projekten im südlichen und östlichen Flurbereich des Ortes soll der Schutz des Dorfes vor den Wassermassen bei Starkregen im süd-westlichen Bereich vervollständigt werden.
Aufgrund der topographischen Gegebenheiten und der Hopfen- und Spargelanlagen ist es nicht einfach, eine Lösung zu finden. Auch sind sehr viele Grundstückseigentümer und Pächter von der Maßnahme betroffen. Um möglichst alle Beteiligten und die Mühlhausener Bevölkerung in die Lösungsfindung einzubeziehen, lud der Projektleiter vom Amt für ländliche Entwicklung Sebastian Gaigl zu einer öffentlichen Versammlung ein.
Neben den drei Stadträten aus Mühlhausen, Konrad Dichtl, Johann Seidenschwand, Birgit Wack und der Ortssprecherin von Geibenstetten Elke Wolf holten sich auch die Vertreter der Stadt, Erster Bürgermeister Thomas Reimer und Geschäftsleiter Josef Lindermayer wichtige Informationen „aus erster Hand“ von Landschaftsplaner Herr Felix Schmitt vom Landschaftspflegeverband Kelheim VöF.
Er hatte das Relief der südlichen und westlichen Fluren in einer Computersimulation erfasst und die Wassereinzugsgebiete und mögliche Abflusswege bestimmt. Felix Schmitt möchte „Lösungen nahe am Entstehungsort“ realisieren. „Die Abflussscheitel müssen geschwächt werden, so dass das Wasser gebremst wird und teilweise zurückgehalten wird. Die bereits vorhandene Entwässerung wird grundsätzlich nicht verändert.“ Auch in die westlichen Siedlungsbereiche „Zum Hechtenweiher“ und „Zum Kastenholz“ fließt nicht mehr Wasser wie jetzt. Für die drei bis zehn Meter breiten Mulden und Seitengräben sind entsprechende Randstreifen von rund 15 Eigentümern erforderlich.
Präsentation Ableitung Süd-West Mühlhausen (hier klicken)
In der folgenden Diskussion brachten einige Bewohner von Mühlhausen, die schon mehrmals Wasser und Schlamm in ihren Hofbereichen hatten, ihr Interesse an einer baldigen Lösung zum Ausdruck. Konrad Dichtl will „gemeinsam die günstigste Lösung finden“.
Die Anwesenden nutzten die Gelegenheit, sich direkt vom Landschaftsplaner Felix Schmitt fachliche Informationen zu holen. An den ausgehängten Plänen konnten sie den geplanten Verlauf detailliert betrachten.
Konrad Dichtl zeigte sich in seinem Schlusswort zuversichtlich, dass die Veranstaltung zur Beseitigung von Missverständnissen beigetragen hat. „Wir haben jetzt im großen Rahmen informiert und werden dann im kleinen Rahmen, mit den Grundstückseigentümern, Lösungen finden.
Text und Fotos: Josef Kastl