Seit 1952 wird zwei Sonntage vor dem ersten Advent in Deutschland der Volkstrauertag als sogenannter „stiller Tag“ begangen. Auch in Mühlhausen ist es Tradition, dass die Vereine mit Fahnenabordnungen am Gottesdienst teilnehmen und anschließend am Kriegerdenkmal den Opfern von Gewalt und Krieg gedenken.
Angeführt von der Krieger- und Reservistenkameradschaft Mühlhausen zogen Freiwillige Feuerwehr Mühlhausen, Freiwillige Feuerwehr Geibenstetten, Schützenverein und Sportverein Mühlhausen in die Pfarrkirche St. Vitus ein.
Pfarrvikar Norbert Musiol wies in seiner Predigt darauf hin, “dass in Kriegen und Katastrophen Welten untergehen, auch wenn Städte und Dörfer wieder aufgebaut werden. Das bleibt wohl eine Erfahrung in der Geschichte der Menschheit.“
So wie im zweiten Weltkrieg „die Welt unterging“, passiert es auch heute z.B. in Syrien, in der Ukraine und vielen anderen Orten auf der Erde. Für ihn gibt es keine naturwissenschaftliche Aussage über die Zukunft der Erde und des Weltalls. Deshalb bleiben nur der Glaube und die Hoffnung auf ein gutes Ende.
Schweigend marschierten die Vereine unter den Klängen der Blaskapelle Mühlhausen zum Kriegerdenkmal im Friedhof.
Hauptmann der Reserve Sebastian Hainz jun. gedachte den Opfern der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, den Opfern von Terrorismus und politischer Verfolgung und derer, die bei uns durch Hass und Gewalt gegen Fremde und Schwache Opfer geworden sind. Als Zeichen dafür legte er einen Kranz nieder.
Den Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege aus Mühlhausen und Geibenstetten gedachte er namentlich.
Abschließend appellierte er an Teilnehmer der Gedenkfeier: „Unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern. Deshalb gilt unsere Verantwortung dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Mit der Bayern- und der Deutschlandhymne endete die Gedenkfeier.
Bilder und Text: Josef Kastl