23.04 2019

Regenrückhaltebecken im „Kreut“ – Wettlauf mit dem Wetter

Die nächste Maßnahme im Rahmen der Flurneuordnung/Dorferneuerung Mühlhausen steht vor der Umsetzung. Im Flurbereich „Kreut“ wird ein Regenrückhaltebecken gebaut.

Nachdem die Planung, Bodengutachten und diverse behördliche Genehmigungen erledigt waren, konnte der Verband für Ländliche Entwicklung (VLE) das Projekt „Anlage eines befahrbaren Dammes, sowie Anlage von Entwässerungsmulden“ ausschreiben.

In der öffentlichen Vorstandssitzung der Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen am 07. März vergab die Vorstandschaft den Zuschlag an das Bauunternehmen Max Zehentbauer GmbH aus Altmannstein-Schafshill, dem günstigsten von neuen Bietern.

Bauleiter Gerhard Sturm (4.v.l.) und Bauoberleiter Stefan Weiß (5.v.l.) erläutern die auszuführenden Arbeiten an Hand des Lageplans.

Bereits am 28. März wurden Senior- und der Juniorchef vor Ort von Bauleiter Gerhard Sturm und Bauoberleiter Stefan Weiß vom VLE in die auszuführenden Arbeiten eingewiesen. Die Bauüberwachung obliegt Karlheinz Harrer vom Amt für Ländliche Entwicklung. Von der Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen informierten sich der stellvertretende Vorsitzende Christian Zeidler, der örtliche Beauftragte Konrad Dichtl und die Vorstandsmitglieder Otto Widmann und Josef Kastl.

1. Bürgermeister Thomas Reimer (4.v.r.), 3. Bürgermeister Konrad Dichtl (5.v.l.) und Vorsitzender des VöF Kelheim Klaus Blümlhuber (5.v.r.) mit den Bauunternehmern, Fachleuten von ALE und Mitgliedern der Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen.

Klaus Blümelhuber, der Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands Kelheim VöF e.V. freut sich über die Realisierung  einer weiteren Maßnahme, mit der Bodenerosionen bei Starkregenereignissen vermieden werden und der gute Ackerboden auf den Feldern bleibt.

Auch die Gemeinde Neustadt a.d. Donau begrüßt die Maßnahme, werden doch die Wasser und Schlammmassen vom städtischen Kanalsystem ferngehalten oder zumindest kontrolliert zugeführt. Erster Bürgermeister Thomas Reimer und Stadtbaumeister Andreas Schmid überzeugten sich persönlich vom Umfang der baulichen Maßnahmen.

In der ersten Aprilwoche rückte der Bagger an und begann mit dem Abtrag der Humusschicht und dem Freilegen der Betonstraße. Es entsteht ein hochwirksamer Hochwasserschutz für den östlichen Ortsteil von Mühlhausen (siehe Info). Zusätzlich werden Mulden mit einer Länge von insgesamt rund 750 m Länge angelegt, die den Oberflächenabfluss verzögern.

Die Straße ins Kreut ist in den nächsten Monaten nicht befahrbar. Sie wird um rund 2 m erhöht.
Hier wird ein Damm aufgeschüttet, der mit der erhöhten Straße einen „Triangel“ bildet, in dem das Wasser gesammelt wird und langsam abläuft.

Konzept:

  • Damm und Anhebung der Straße um 2 m
  • Rückhaltebecken mit Fassungsvermögen von rund 3.100 m³
  • nur die Fläche für Damm wird aus der landwirtschaftlichen Produktion genommen
  • Fläche des Rückhaltebecken wird weiterhin landwirtschaftlich genutzt
  • Schäden durch den Einstau nach Starkregenereignissen werden entschädigt
  • Abgeschwemmtes Erdreich bleibt im Feld und gelangt nicht in das Kanalsystem

Projekt:

  • Bauherrin ist Teilnehmergemeinschaft Mühlhausen
  • Entwickelt im Arbeitskreis „boden:ständig“ mit Landwirten und Bürgern
  • Beratung durch Landschaftspflegeverband Kelheim VöF
  • Kosten rund 120 T€ (75 % Träger ALE, 25 % Stadt Neustadt a.d. Donau)

Mit der Fertigstellung der gesamten Baumaßnahme wird bis Ende Mai gerechnet. Konrad Dichtl hofft, dass bis dahin auch das Frühlingswetter passt. Aus Erfahrung weiß er „dass im Mai das Risiko von Starkregenereignissen am größten ist“ und denkt dabei an das letzte verheerende Unwetter am 28. Mai 2016, als Schlammmassen vom „Kreut“ den östlichen Teil des Dorfes überschwemmten.

Der südwestliche Teil des Ortes ist schon im Herbst 2017 durch Regenrückhaltebecken an der Wittmannkapelle und der alten Sandgrube „entschärft“ worden.  Mit einem weiteren Projekt, der „Ableitung Südwest“ sollen dann schließlich auch die Wassermassen vom Flurbereich südlich von Mühlhausen westlich am Dorf vorbeigeleitet werden.

Fotos und Text: Josef Kastl